Vortragsreihe: Frei und Selbstbestimmt?
Manipulation und der Kampf um den freien Willen

Von Tobias Surborg
Aktualität und Interdisziplinarität – um diese beiden Aspekte bemühte sich das Junge Kolleg auch im Sommersemester 2019. Im Zentrum der oben genannten Reihe stand dieses Mal das Spannungsfeld zwischen Freiheit und Determinismus beziehungsweise Selbst- und Fremdbestimmung. Damit wurde ein Themenkomplex ins Blickfeld gestellt, der bereits seit Jahrhunderten diskutiert wird und mittlerweile beispielsweise Philosophie, Psychologie, Neurobiologie und Rechtswissenschaft gleichermaßen beschäftigt. Die Relevanz und Aktualität dieses Themenkomplexes zeigte sich auch in den kontinuierlich gut besuchten Veranstaltungen; gleich der Eröffnungsvortrag von Professor John Dylan Haynes (Charité Berlin) zum Thema Hat die Hirnforschung wirklich den freien Willen widerlegt? machte öffentliches Interesse auch durch eine rege Diskussion am Ende deutlich. Zu dieser Frage nahm im nächsten Vortrag mit dem Titel Warum die Hirnforschung weder die Willensfreiheit noch das Schuldprinzip herausfordert Professor Geert Keil (FU Berlin) gleich Bezug. Im Anschluss bezog der Rechtsphilosoph Professor Reinhard Merkel (Universität Hamburg) Stellung zu der Frage Ist ein freier Wille Bedingung rechtlicher Schuld? Zuletzt wurde in dem Abschlussvortrag von Dr. Alexander Fischer (Universität Basel) zu Jenseits des rationalen Radars: Über das Verhältnis von Manipulation und Autonomie auch noch der Aspekt der Manipulation aufgegriffen.
Das Junge Kolleg freute sich über großen Anklang im Publikum und positives Feedback der Referenten. Wir hoffen, mit dieser Reihe einen kleinen Beitrag zu einem aktuellen Problemfeld geliefert zu haben.