Bedrohungsfokus: Rechtsex-tremismus im ländlichen Raum

Öffentlicher Abendvortrag

Der Vortrag will aufzeigen, dass Rechtsextremismus kein einheitliches Phänomen ist. Es gibt ein eskalierendes Spektrum, das durch menschenfeindliche Einstellungen auch ihre gewaltfördernde Legitimation erhält. Dabei geht es um einen Raumkampf mit unterschiedlichen Stadien eines Bedrohungskreislaufes. Die empirischen Ergebnisse sowohl im Ländervergleich, im Vergleich aufwärts- bzw. abwärtsdriftender Regionen und in Gemeinden und Kleinstädten verweisen für Mecklenburg-Vorpommern und die ländlichen Gebiete auf weitreichende Probleme u. a. aufgrund von Desintegrationsängsten, Abwanderung, Konformitätsdruck, Normalisierungsprozessen rechtsextremer Gruppen und Überalterung.

Wilhelm Heitmeyer ist Professor für Sozialisation an der Universität Bielefeld. 1996 gründete er das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) und leitet es seitdem. Er ist Editor-ín-Chief des International Journal of Conflict and Violence. Wilhelm Heitmeyer leitete die internationale Jahresforschungsgruppe „Control of Violence“ am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld. Zuvor arbeitete er als Leiter verschiedener Forschungsgruppen zu Rechtsextremismus, Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und ethnisch-kulturellen Konflikten sowie als Projektleiter im Sonderforschungsbereich 227 „Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter“ der Universität Bielefeld. Sein Forschungsinteresse gilt seit 1982 Rechtsextremismus, Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, ethnisch-kulturellen Konflikten, sozialer Desintegration und seit 15 Jahren der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. 

Moderation: Professor Dr. Frieder Dünkel


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