„Das bin doch ich" — oder? Autorschaft zwischen Fakt und Fiktion

Öffentlicher Abendvortrag

Nicht nur in der deutschsprachigen Literatur der letzten Jahre stößt man auffällig oft auf Romane, in denen der reale Autor des Textes auch auf der Figurenebene eine nicht unerhebliche Rolle zu spielen scheint – und das auf eine Weise, der herkömmliche Gattungsbezeichnungen wie ‚autobiographischer Roman‘ kaum mehr gerecht werden, weil sie die diesen Begriffen zugrunde liegende Grenze zwischen fiktionalem und faktualem Erzählen programmatisch und nachhaltig irritieren. An verschiedenen Beispielen, die von Thomas Glavinic über Wolf Haas bis zu Dietmar Dath reichen, demonstriert und erläutert der Vortrag dieses Phänomen und zeigt seine Kontexte und Konsequenzen auf.

Thomas Wegmann studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Essen, Dublin und Berlin. Er ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Zuvor hatte er Gast- und Vertretungsprofessuren an der University of Virginia, den Universitäten Greifswald und Kiel inne und forschte am Sonderforschungsbereich ‚Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste‘ an der FU Berlin. Für seine Habilitationsschrift ‚Dichtung und Warenzeichen. Reklame im literarischen Feld 1850 - 2000‘ wurde er 2010 mit dem Wilhelm-Scherer-Preis ausgezeichnet.

Moderation: Professor Dr. Monika Unzeiti


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