Die Evolution des Kosmos vom Urknall über das Leben bis zur Herausbildung des Geistigen ist nur mit Quantenphysik verstehbar. Deren Grundzüge können auch ohne die Hilfe der Mathematik verstanden werden als eine Physik der Beziehungen und der Möglichkeiten, während die klassische Physik eine Physik der Objekte und Kräfte und der Fakten ist.
Die Quantentheorie relativiert viele der Unterscheidungen, die im Alltag unüberbrückbar erscheinen, wie zwischen Lokalisiertheit und Ausgedehntheit, Materie und Bewegung, Kraft und Stoff sowie auch zwischen Materie und Quanteninformation. Damit wird auch die menschliche Psyche, eine sehr spezielle Form von Quanteninformation, naturwissenschaftlich verstehbar - und nicht nur das Gehirn.
Thomas Görnitz promovierte in der mathematischen Physik in Leipzig. 1979 reiste er aus der DDR aus. Anschließend forschte er bis 1992 im Bereich der Grundlagen der Quantentheorie und Kosmologie. Ab 1992 war Thomas Görnitz am Institut für mathematische Physik der Technischen Universität Braunschweig tätig und Professor für die Didaktik der Physik an der Universität Frankfurt am Main. Thomas Görnitz ist Vorsitzender der C. F. v. Weizsäcker-Gesellschaft sowie Mitglied im Arbeitskreis Philosophie und Fachverband Gravitation und Relativitätstheorie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.
Moderation: Simon Schäfer