Globale Machtverschiebungen - Europas Rolle im 21. Jahrhundert

Greifswalder Rede,Öffentlicher Abendvortrag

Im Scheitern des Sozialismus sowjetischer Prägung sah manch ein Beobachter das „Ende der Geschichte“. Inzwischen ist klar, dass ideologische Systemkonkurrenz und eine bipolare Welt durch eine ökonomische Modellkonkurrenz zwischen mehr oder minder staatskapitalistischen Systemen à la China, einem angloamerikanischen Turbokapitalismus und sozialstaatlich geprägten Marktwirtschaften kontinentaleuropäischer Provenienz sowie eine eher multipolare Welt abgelöst worden. Darüber zeichnet sich ein neues globales Muster der ökonomischen und politischen Gewichtsversteilung und Einflusszonen ab. Der Schwerpunkt verschiebt sich von einem atlantisch-europäischen Club hin zu einem asiatisch-pazifischen mit starken Mitspielern. Ob Europa in dieser neuen Weltordnung Position wird halten können, ist längst nicht ausgemacht. Insbesondere um die derzeitigen Probleme zu meistern, brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Europa. Nur mit einer starken Europäischen Union wird Deutschland in einer immer stärker globalisierten Welt auch in Zukunft wirtschaftlich und politisch eine Rolle spielen.


Peer Steinbrück (*1947 in Hamburg) studierte von 1970 bis 1974 Volkswirtschaft und Sozialwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. Es folgten bis 1981 verschiedene Tätigkeiten in Bundesministerien und im Bundeskanzleramt in Bonn. Als persönlicher Referent des Bundesministers für Forschung und Technologie und Referent der SPD-Bundestagsfraktion war er von 1981 bis 1985 tätig. 1990 bis 1992 war er Staatssekretär im Ministerium des Landes Schleswig-Holstein sowie anschließend von 1992 bis 1998 zunächst Staatssekretär und dann Minister des Landes Schleswig-Holstein. Von 2002 bis 2005 war er Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen und von 2005 bis 2009 Bundesminister der Finanzen.


Moderation: Professor Dr. Bärbel Friedrich


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