Wagner und Verdi. Zwei Europäer im 19. Jahrhundert

Öffentlicher Abendvortrag

In den Lebenswegen der beiden Musikgenies spiegeln sich die Hoffnungen und Brüche des 19. Jahrhunderts wie auf einer Opernbühne. Auf verschiedene Weise revolutionierten sie beide das Genre der Oper und führten das Musiktheater auf einen seither nicht mehr erreichten Zenit. Arbeit, Nation und Weltbürgertum: Diese Leitideen des 19. Jahrhunderts bestimmten auch das künstlerische Schaffen Wagners und Verdis. Die Schauplätze sind die Stadtgesellschaften des bürgerlichen Zeitalters: Leipzig und Dresden, Mailand, Wien, Bologna, Bayreuth, Venedig und vor allem Paris, die Kunstmetropole, auf die Wagners und Verdis Ambitionen gerichtet sind. Natürlich waren sie Konkurrenten im Kampf um die Gunst des Publikums. Doch erst die Nachgeborenen brachten Deutschtum gegen Italianità in Stellung und konstruierten künstlerische Gegensätze zwischen Harmonie und Melodie oder Tiefsinn und Leichtigkeit. Und auch die Legende, die die beiden Komponisten zu glühenden Nationalisten machte, hat die Nachwelt gestrickt. Eberhard Straub entdeckt dagegen in Wagner und Verdi zwei europäische Patrioten wieder und in ihrer Musik eine wahrhaft europäische Kunst. Dr. Eberhard Straub studierte Geschichte, Alte Geschichte, Kunstgeschichte und Archäologie in Bonn, München, Turin und Wien. Er arbeitete als Redakteur bei der „FAZ“, der „Stuttgarter Zeitung“ und der „Welt“.  Von 1991 bis 1997 war er Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft in Essen und Herausgeber der Zeitschrift „Wirtschaft und Wissenschaft“. Seit 1998 arbeitet Eberhard Straub als freier Journalist in Berlin.
Moderation: Professor Dr. Walter Werbeck


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