Private Lecturer Dr. Martin Wrede

Alfried Krupp Junior Fellow 
(April 2011 - September 2011)

  • Born 1969 in Großburgwedel (near Hanover)
  • Study of History, and Romance in  Paris, Marburg, Nantes and Münster 
  • Research assistant at the Historischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen 

Fellow project: "Ritter und Könige. Die Wege und das Ende der ritterlichen Selbststilisierung der europäischen Monarchie in der Frühen Neuzeit."

„Ritter“ hat die Geschichtswissenschaft seit jeher gerade unter Kaisern und Königen ausgemacht, in der Frühen Neuzeit vorzugsweise „letzte Ritter“. Dieses Projekt soll Formen und Wandlungen der ritterlich-heroischen Selbststilisierung der europäischen Monarchie zwischen Vergangenheitsorientierung und Anpassungsnotwendigkeit herausarbeiten. Seinen Ausgangspunkt findet es bei den „ewigen“ literarischen Vorbildern des Rittertums, Artus, Amadis und anderen. Ein Schwerpunkt liegt bei den „klassischen“ gekrönten Rittern der Renaissance (Karl V., Franz I. …) Gefragt wird aber ebenso nach Gegenmodellen bzw. Alternativen und – dies vor allem – nach den Krisenmomenten des heroisch-monarchischen Musters: Defiziten in der konfessionellen oder dynastischen Legitimation, den Herausforderungen weiblicher Herrschaft oder auch dem verschiedentlich auftretenden „Qualitätsproblem“.
Wie, im besonderen, vertrug sich militärische Professionalisierung und ritterliches Ideal auf der monarchischen Ebene bzw. wie vertrug sie sich nicht. Wie nah oder wie fern stand der Roi-Chevalier zum Roi-Connétable? Und wieviel Roi-Sergeantisme brauchte der letztere, da er nicht nur „Haltung“ zu zeigen, sondern jederzeit operative wie organisatorische Entscheidungen treffen oder zu treffen vorgeben musste. Die Roi-Connétablerie war ja zumeist nur imaginiert, und die Imagination ließ sich mit der zunehmend geforderten militärischen Expertise immer schwerer in Übereinstimmung bringen. Monarchen wurden tendenziell zu „Militärschauspielern“. 
 
 
 

Fellow report in the academic year 2010/11 (in German)