Heinrich Wölfflins einfache Feststellung, dass nicht alles zu allen Zeiten möglich sei, leitet den Weg auch zu einer Geschichte der Bilder. Hätte Vincent van Gogh beispielsweise seine berühmten Sonnenblumen nicht am Ende des 19. Jahrhunderts, sondern bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts gemalt, wäre der Impressionismus nicht etwa der Renaissance gefolgt, vielmehr hätte von diesem Werk vermutlich kaum jemand Notiz genommen. Ähnliches ist in den letzten Jahren im Bereich der technischen Bilder nachgewiesen worden, die aufgrund ihrer Machart ebenfalls in ihrer Zeit stehen.
Die Verbindung dieser beiden Bereiche ist mutatis mutandis durch den amerikanischen Literaturwissenschaftler und Historiker Hayden White für seine Disziplinen vorgestellt worden. White vertritt in seinem vieldiskutierten Buch Metahistory die These, dass nicht allein die Literatur in verschiedenen Zeiten verschiedene Stile ausgebildet hat, sondern auch die vermeintlich objektive und damit auch zeitlose Geschichtsschreibung ihre Zeitstellung in der Geschichte nicht leugnen kann, da sie ebenfalls in Abhängigkeit zur Literaturgeschichte ihrer Zeit gesehen werden muss. White befasst sich kein einziges Mal mit Bildern, er hat aber der zukünftigen Bildforschung ein methodisches Werkzeug an die Hand gegeben, wie wir in Zukunft eine Meta-Picture-History schreiben sollten, bzw. könnten.
Diese Gedanken eröffnen den Weg zur „Die Geschichte der Bilder“. Sie ist keine Entwicklung des sekundären Abbildens von etwas, sondern eine Geschichte des Bildens und Verstehens von Natur und Umgebung. 
 

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