Boden – Macht – (Un)gerechtigkeit

Der Wettlauf um Ackerland hat sich seit 2007 aufgrund der Dynamik der multiplen Krise von Finanzen, Ernährung und Energie intensiviert. Die zu erwartenden Gewinne haben Investoren nicht nur in den Globalen Süden sondern auch nach Nordostdeutschland gezogen, das sich als Brennpunkt des „neuen“ Landhandels in Deutschland erweist. In Folge der Kommodifizierung der landwirtschaftlichen Nutzflächen werden soziale, ökologische und territoriale Werte beschnitten, und die Prozesse erweisen sich als komplexe Gemengelage von Interessen, Machtansprüchen, Rechtsvorschriften und politischen Entscheidungen. Ziel ist es, die treibenden Kräfte, Effekte und Akteure zu analysieren sowie mögliche Steuerungsoptionen zu einem „gerechten“ Umgang mit der Ressource Boden zu konzipieren.

Anja Reichert-Schick hat Geographie und Politikwissenschaften studiert und zuletzt die Professur für Wirtschafts- und Sozialgeographie an der Universität Trier vertreten. Im akademischen Jahr 2016/17 ist sie als Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg tätig und untersucht die Prozesse im Kontext der Finanzialisierung der Ressource Boden in Nordostdeutschland. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Geographie ländlicher Räume, die Regionalentwicklung und Siedlungsprozessforschung.

Moderation: Dr. Christian Suhm


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