„Ein Leben ohne Liebe ist wie ein Jahr ohne Sommer" – Zu den Jahreszeiten-Zyklen von Caspar David Friedrich

Im Fokus stehen, dem Anlass angemessen, die „Sommer“-Bilder von Caspar David Friedrich. Sie sind häufig und am sichersten identifizierbar im Kontext der diversen Jahreszeiten-Zyklen entstanden. Dieses Bildthema wurde in der wissenschaftlichen Literatur und der Kunstkritik immer etwas stiefmütterlich behandelt, wohl weil die Sommerbilder Friedrichs mit idyllischen Anklängen meistens heiter und naturalistisch angelegt sind. Sie befriedigen nicht den gängigen Blick, der einerseits auf fomal-konstruktive und andererseits auf symbolisch-religiöse Strukturen fixiert ist. Der Vortrag versucht, diesen Dualismus in Zweifel zu stellen und dem Werk neue Facetten abzugewinnen.

Heinrich Schulze Altcappenberg war von 2002 bis 2017 Direktor des Berliner Kupferstichkabinetts. Seine Forschungen kreisen um die italienische Zeichnung und Druckgraphik, um Themen der Goethe-Zeit und der Romantik sowie Positionen der zeitgenössischen Kunst. Zu den wichtigsten Projekten gehörten Ausstellung und Monographie über die „Göttliche Komödie” von Sandro Botticelli, die Wiederentdeckung und Erwerbung des ersten Lebensalter-Zyklus von Caspar David Friedrich, sowie die Leitung des Verbundprojekts „Das Erbe Schinkels” mit der abschließenden Ausstellung „Karl Friedrich Schinkel. Geschichte und Poesie”. Für diese Leistungen wurde er 2016 mit dem renommierten Schinkel-Preis der Stadt Neuruppin ausgezeichne

Moderation: Professor Dagmar Lißke


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