Sprachideologien und mehrsprachige Sprecher*innen: Wie Sprachideologien sich in globalisierten Gesellschaften verändern

Welchen Einfluss haben Migrationsgeschichten im Erwachsenenalter auf unsere Vorstellungen von Sprachen — diejenige(n), die wir als Kind gelernt haben, diejenige(n), die wir später erwerben, und diejenige(n), die dazwischen liegen? Wie reflektiert insbesondere die französischsprachige Bevölkerung in Berlin über ihre Sprachpraktiken? In diesem Vortrag untersuche ich, wie Vorstellungen über das Deutsche im Migrationskontext zum Ausdruck kommen, ob sie Auswirkungen auf die Sprachideologien in der/den Erstsprache(n) hat, insbesondere in Bezug auf die Position zur geschlechtsspezifischen Sprache, die Verwendung und Akzeptanz von Fremdwörtern und die Offenheit gegenüber nicht standardisierten Varietäten, zum Beispiel regionalen Dialekten und Jugendsprache. 

Naomi Truan forscht und lehrt in germanischer Linguistik an der Universität Leipzig. Ihre Forschungsinteressen umfassen politische Diskurse, digitale Interaktionen, mehrsprachige Praktiken, Bildungskontexte und Sprachideologien. In ihrer Promotion im Cotutelle-Verfahren zwischen Sorbonne Université (Paris) und der Freien Universität Berlin beschäftigte sie sich mit deutschen, britischen und französischen Parlamentsdebatten aus vergleichender Perspektive. Ihre Monographie, The Politics of Person Reference, wurde letztes Jahr bei John Benjamins veröffentlicht. Am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg widmet sie sich soziolinguistischen Forschungsinteressen mit einem Schwerpunkt auf Multiethnolekten und Gender. Ihr nächstes Buch, Doing Contrastive Discourse Analysis: An Introduction, ist bei Bloomsbury Academic unter Vertrag. Im Wintersemester 2021/22 ist Naomi Truan Junior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg.

Moderation: Professorin Dr. Theresa Heyd


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