Strange bedfellows - Medizingeschichte als Geschlechtergeschichte


Montag, 2. September 2024 | 18.30 Uhr

Öffentlicher Abendvortrag im Rahmen der interdisziplinären Fachtagung „Das Geschlecht der Medizin. Individualität in medizinischen Konzepten und Praktiken des 19. und 20. Jahrhunderts“ von Dr. Christina Benninghaus (Bielefeld)

Seit einer Reihe von Jahren wächst das Bewusstsein dafür, dass die Medizin sich verändern muss. Für die Forschung wird ein Gender-Data-Gap beklagt, und auch die medizinische Praxis tut sich schwer damit, sensibel und reflektiert mit Geschlecht, Geschlechtervielfalt und Geschlechterdifferenzen umgehenden. In seinem Strukturgutachten zur Geschlechterforschung in Deutschland vom Juli 2023 hat der Wissenschaftsrat daher den Ausbau der geschlechtersensiblen Medizin gefordert. Betrifft dies auch die Medizingeschichte? Besteht auch hier weiterer Forschungsbedarf, wenn es um Fragen des Geschlechts geht? Wie haben sich Geschlechtergeschichte und Medizingeschichte wechselseitig befruchtet? Und wie kann historisches Wissen zur weiteren Entwicklung der geschlechtersensiblen Medizin beitragen?

Christina Benninghaus ist seit 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Bielefeld. Zuvor war sie als Pat-Thompson DAAD Fellow and Tutor in Modern History am Wadham College, University of Oxford, tätig. Seit vielen Jahren forscht sie zur Geschichte der Reproduktion und der Reproduktionsmedizin. Sie verbindet dabei patientenorientierte, erfahrungs-, geschlechter- und sozialgeschichtliche Ansätze mit Fragen der Wissenschaftsgeschichte.

Moderation: Professorin Dr. Annelie Ramsbrock

Foto: privat