Privatdozent Dr. Magnus Ressel

Alfried Krupp Junior Fellow
(Oktober 2021 - September 2022) 

  • Studium der Historisch orientierten Kulturwissenschaften mit dem Nebenfach Betriebswirtschaftslehre an der Universität des Saarlandes und History/Anthropology an der Macquarie University Sydney
  • wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ludwig Maximilians Universität München im Sonderforschungsbereich 573, Pluralisierung und Autorität, danach im DFG-Projekt „Zwischen Eigenvorsorge und obrigkeitlicher Fürsorge“ an der Ruhr Universität Bochum und an der Goethe Universität Frankfurt am Main, zugleich wiss. Koordinator (bis 2016) des Internationalen Graduiertenkollegs 1067 „Politische Kommunikation von der Antike bis ins 20. Jahrhundert“
  • Forschungsstipendiat der Gerda Henkel Stiftung

Fellow-Projekt: Zwischen Altem Reich und atlantischer Plantagenwirtschaft: Das Handelsimperium des Friedrich Romberg (1729-1819)

Ziel des Projektes ist die Analyse der globalen Unternehmungen des aus Hemer bei Iserlohn stammenden Friedrich Romberg. Der seit 1755 in Brüssel lebende Romberg wurde dort binnen dreißig Jahren einer der bedeutendsten Kolonialhändler seiner Epoche, der wichtigste Spediteur Europas und einer der führenden Industriellen der österreichischen Niederlande. Romberg gelang die Bewältigung der Komplexität seiner Unternehmungen durch die Aufteilung in Tochterfirmen und durch die Bürokratisierung zentraler operativer Vorgänge innerhalb des gesamten Unternehmens. Rombergs Aktivitäten stehen daher an der Schwelle des unternehmenshistorischen Wandels hin zur institutionalisierten Firma, wie sie im 19. Jahrhundert die dominierende Betriebsform werden sollte. Das Projekt zeichnet anhand von Rombergs Firma diesen Wandel nach und überprüft dabei auf der Mikroebene die These eines engen Zusammenhangs von Kolonialhandel und des industriellen Take-Off Europas um 1800.


Ergebnisse des Fellowships

Ein „Prospectus“ zu einer in Gent organisierten Sklavenfahrt der Firma Romberg & Consors. Mit dieser Kalkulation sollten Investoren für das Unternehmen gewonnen werden.
Porträt von Friedrich Romberg, aus Privatbesitz der Nachfahren
Bild aus: Dérival de Gomicourt/Peter Adolph Winkopp, Briefe eines reisenden Franzosen über den gegenwärtigen Zustand der Oesterreichischen Niederlande. Aus dem Französischen. Zweiter Theil, Leipzig 1785, S. 249.

Das zentrale Ziel des Projektes ist die Analyse von Rombergs Firmenstrukturen und ihrer Operativität auf Basis des umfassenden Firmennachlasses, der sich vor allem in mehreren Archiven und Bibliotheken in Brüssel, Paris und Bordeaux befindet. Dabei werden die Methoden und Fragestellungen der Neuen Unternehmensgeschichte (New Business History) zugrunde gelegt. Konkret heißt das, dass die Bürokratisierung von repetitiven Abläufen, die ‚Entpersönlichung‘, die Ausdifferenzierung der Geschäftsfelder, die firmeninterne sowie –externe Semantik und die Formalisierung von Entscheidungsprozessen im Mittelpunkt der Untersuchung stehen. Die Firma, die um 1750 als eine schlichte offene Handelsgesellschaft mit den zwei jüngsten Brüdern der bürgerlichen und wenig begüterten Familie Romberg mit wenig Kapital gestartet hatte, war um 1785 in mehrere große Unternehmungen mit eigenen Geschäftsführern aufgeteilt; sie nutzte die Techniken des damals modernsten Marketings mittels europaweiter Anzeigen in den Tageszeitungen und sie akquirierte anonyme Kapitaleinlagen für die Finanzierung ihrer speziellen Geschäfte.

Geleistet werden sollte und soll durch die Förderung der Gerda Henkel-Stiftung sowie des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs und weiterer Förderer (derzeit das Deutsche Historische Institut Paris) die Niederschrift einer englischsprachigen Monographie von ca. 300 Seiten, die am treffendsten als Unternehmensbiographie bezeichnet werden kann. Aufgrund der hierzu besonders guten Überlieferung und des auffallend hohen wissenschaftlichen wie öffentlichen Interesses an diesem Aspekt wird das Themenfeld des Sklavenhandels im Vordergrund stehen. Damit wird ein Beitrag zur derzeit in der Forschung recht intensiven Debatte um das „Slavery Hinterland“ geleistet. Der Schwerpunkt ist auch deshalb gewählt, weil hierbei besonders scharf die Frage des Verhältnisses von Sklavenhandel und Atlantischer Plantagenwirtschaft und Kapitalismus hervortritt. Auch thematisch ist dieser Schwerpunkt legitim, da das Engagement im Sklavenhandel besonders kapitalintensiv war und schlussendlich fatale Folgen für die Firma zeitigen sollte.

Bewilligt wurde mir am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald ein Junior-Fellowship für ein akademisches Jahr, laufend vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022. Dieser Förderzeitraum schloss sich an ein bereits laufendes Stipendium der Gerda Henkel-Stiftung zum selben Thema an, welches seit Mai 2020 lief. Aufgrund eines sehr guten Angebots vom Deutschen Historischen Institut in Paris, dort ab Juli 2022 Resident Fellow für ein halbes Jahr zu werden habe ich das Junior-Fellowship in Greifswald vorzeitig am 15. Juli 2022, nach 9,5 Monaten Dauer einvernehmlich beendet.

Ziel meines Kollegjahres war die weitgehende Niederschrift meines Buchmanuskriptes zum oben skizzierten Forschungsprojekt. Im Zeitraum als Junior-Fellow in Greifswald konnte – neben der Arbeit an einer Reihe einschlägiger Aufsätze – der reine Textteil der geplanten Monographie deutlich vorangebracht werden. Sie hat nun einen Umfang von etwa 100 Seiten im Word-Format, sie umfasst dabei etwa 45.000 Wörter. Dabei entspricht der Arbeitsumfang rein zeitlich weit mehr als einem Drittel des prospektiven Buches, da zum jetzigen Zeitpunkt alle Archivrecherchen und konzeptuellen Vorarbeiten abgeschlossen sind. Gegliedert ist die Arbeit derzeit in folgende elf Kapitel:

  1. Einführung: Ziel und grundlegende Frage des Buches werden vorgestellt, insbesondere der Vergleich und die Zusammenhänge zwischen atlantischer Sklaverei und europäischem Hinterlandhandel.
  2. Bescheidene Anfänge (1727-1755): Friedrich Rombergs Lebensjahre vor der Niederlassung in Brüssel werden beleuchtet. Er kommt aus bescheidenen Verhältnissen, manche frühen Weichenstellungen für seinen späteren Erfolg sind aber bereits hier erkennbar. Im Kapitel wird sein beruflicher Werdegang bis zur Selbstständigkeit dargestellt.
  3. Aufbau eines europäischen Transitnetzes (1755-1776): Nach seiner Ankunft in Brüssel entdeckt Romberg bald das großes Potenzial, das das habsburgische Reformprogramm bietet. Die neuen Chausseen von Ostende bis Aachen bieten einen direkten und günstigen Zugang zum Atlantik. Die Kriegsgewinne von Romberg ermöglichen es ihm, ein Transportunternehmen von europäischer Dimension aufzubauen.
  4. Eine Strukturanalyse der Firma um 1770: Romberg verbindet mit einem umfangreichen Speditionssystem Belgien mit Italien und mit dem habsburgischen Ungarn. Er ist auch in der deutschen Textil- und Metallindustrie engagiert und investiert in Textilmanufakturen in Belgien. Das Firmenkonglomerat ist aber noch deutlich „traditionell“, noch gibt es keinen hohen Grad an formaler Institutionalisierung.
  5. Beginnendes Engagement im Kolonialhandel (1776-1783): Die Jahre des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges veranlassen Romberg, stark in den Seehandel zu investieren. Er ist Mitbegründer einer Seeversicherung in Brügge und beginnt bald darauf auch, seine Gewinne direkt in den Kolonialhandel zu investieren.
  6. Das globale Netzwerk Rombergs: Das Kapitel beleuchtet die wesentlichen Kontakte Rombergs in Europa und Übersee um 1780. Es zeigt sich, dass es eigentlich ein relativ kleiner Kreis der immer selben Partner war, mit denen Romberg seine besonders großen Geschäfte abschloss. Diese Personen haben als wesentliche Gemeinsamkeit, dass sie Angehörige der reformierten Konfession im Sinne Zwinglis oder Calvins waren. Es handelt sich daher vornehmlich um Hugenotten bzw. Genfer oder Neuchâteler Unternehmer. Diese Personen, sie sich von St. Domingue über London bis Neapel finden, waren offenkundig eine wesentliche Hilfe für Rombergs globale Geschäfte.
  7. Romberg als „Flüchtlingshelfer“: Nach der gescheiterten Genfer Revolution von 1782 flohen etwa 400 Genfer nach Brüssel, von wo aus sie ihre globalen Geschäfte fortführten. Romberg sorgte für deren wohlwollende Aufnahme durch Intervention bei Kaiser Joseph II. und half ihnen bei Problemen nach ihrer Ankunft. Die Genfer Gemeinde in Brüssel hat Romberg seine Hilfe durch die Aufnahme in ihre Vertrauensnetze gedankt. Dadurch gelang es ihm auch, seine Geschäftsbasis zu erweitern und mit den bedeutendsten Unternehmern eines der wichtigsten Finanz- und Handelsplätze Europas in einen intensiven Austausch zu treten.
  8. Der Zenit (1783-1791): Nach dem Krieg setzt Romberg seine Investitionen in den atlantischen Kolonial- und Sklavenhandel fort. Er eröffnet „Romberg, Bapst & Cie.“ in Bordeaux, eine Firma, die eines der bedeutendsten Kolonialhandelsunternehmen Frankreichs werden wird. In Brüssel investiert Romberg in seine Textilfabriken, die er technisch auf den neuesten Stand bringt.
  9. Eine Strukturanalyse der Firma um 1790: Die Analyse des Geschäftsimperiums Rombergs um 1790 gibt einen Einblick in eine Organisation, die einen hohen Grad an formaler Institutionalisierung aufweist. Mehrere Tochterunternehmen werden unabhängig voneinander geführt, Kapital wird über Aktienemissionen beschafft. Eine Formalisierung von Standardabläufen durch Bürokratisierung der Firma hat stattgefunden, sie bedingt auch ein besonderes Ausmaß an Personal in der Administration.
  10. Vor dem Abgrund. Die Brabanter Revolution und die Revolutionskriege (1789-1797): Noch vor Beginn der französischen Revolutionskriege gerät das Unternehmen in eine Krise. Der Aufstand der Sklaven in St. Domingo 1791 kostete Romberg hohe Summen und die französische Invasion in Belgien sowie die folgenden Kriegsjahre sind für das Unternehmen schwierig. Die Firma kann dank ihrer Textilmanufakturen in Brüssel weiterbestehen. Romberg zieht sich 1797 aus einem stark verkleinerten Unternehmen zurück.
  11. Die letzten Jahre (1797-1819): In seinen letzten zwei Lebensjahrzehnten zeigt Rom-berg auch weiterhin einige Aktivität, nun eher auf der politischen Ebene im Hinter-grund und bisweilen auch publizistisch. Die Pfändung all seiner Besitztümer nach dem endgültigen Ruin der Firma 1810 hat dramatische Konsequenzen für Romberg, der seine letzten Lebensjahre in Armut und zeitweiser Schuldhaft verbringt.

Abgabefertig wird die Arbeit mit Abschluss der Niederschrift des Reintextes noch nicht sein. Es besteht noch Bedarf an Überarbeitungen bei den Fußnoten sowie in manchen inhaltlichen Abschnitten. Auch ein gründliches Lektorat muss noch vor Einreichung der Arbeit geleistet werden. Beim jetzigen Stand der Arbeit ist eine Abgabe gegen Ende 2023 ein realistisches Ziel. Die Drucklegung kann dann im Anschluss in Angriff genommen werden, erfahrungsgemäß benötigt diese inklusive aller damit verbundenen Arbeitsschritte (Verlags- und Reihenfindung, evtl. Gutachten der Herausgeber, Verhandlung zum Druckkostenzuschuss, Satz, uvm.) manchmal noch bis zu einem Jahr. Daher kann von folgendem Zeitrahmen aller Wahrscheinlichkeit nach ausgegangen werden: Das Manuskript wird Ende 2023 vorliegen, das gedruckte Buch wohl 2024/25 erscheinen.

Stellungnahme zur Betreuung am Wissenschaftskolleg  Greifswald
Die 9,5 Monate als Junior-Fellow waren sehr hilfreich für meine Forschungsarbeiten. Die Geschwindigkeit der Niederschrift am Wissenschaftskolleg Greifswald war etwa dreimal höher als dies der Fall auf einer Assistentenstelle am Lehrstuhl ist. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass der Forscher in Greifswald nur an wenige Verpflichtungen gebunden ist, damit ist das Ablenkungspotential grundsätzlich gering. Die Nähe zur Universität Greifswald und der uneingeschränkte Zugriff auf deren Bibliothek und eine effektive Fernleihe sind weitere wichtige Vorzüge für die Forschungsarbeit.
Die finanzielle Ausstattung des Stipendiums ist mehr als hinreichend. Die Ausstattung am Wissenschaftskolleg kommt allen nur denkbaren Wünschen des Historikers entgegen, hier sind ein modernes Kopiergerät, ein schnelles Internet und eine rundum adäquate EDV-und übliche Büro-Ausstattung vorhanden. Der Service des eigenen Postversandes verdient ein besonderes Lob. Die Mitarbeiter haben sich hervorragend um die Belange der Fellows gekümmert.
Besonders möchte ich noch die verschiedenen Tagungen und Vorträge am Wissenschaftskolleg erwähnen, diese gaben interessante Inspirationen und ermöglichten eine Vernetzung über den Fellow-Kreis hinaus. Eine Reihe an Vorträgen habe ich besucht und auch selbst an einer von dritter Seite organisierten Tagung am Wissenschaftskolleg selbst teilgenommen.
Zu danken ist für die Möglichkeit, einen Lehrauftrag an der Universität Greifswald wahrzunehmen, das war in verschiedener Hinsicht hilfreich. Bedauerlicherweise konnten die Kontakte in die Universität nicht im eigentlich geplanten Ausmaß gepflegt werden. Das lag an der Erkrankung des für mich besonders einschlägigen Inhabers des Lehrstuhls für Allgemeine Geschichte der Neuzeit, Prof. Dr. Michael North, im Oktober 2021, noch vor meiner Ankunft in Greifswald. Dies war auch daher besonders tragisch, da mich mit Prof. North ein langjähriger guter Kontakt verbindet, den ich hier vertiefen wollte. Dennoch konnten andere Verbindungen zur Universität etabliert und gepflegt werden, insbesondere über den Besuch von Vortragsreihen der jüngst dort eingeworbenen großen Drittmittelprojekte.
Angesichts der guten Betreuung durch das Wissenschaftskolleg und seiner Mitarbeiter kann ich keinen Verbesserungsvorschlag anbringen. Ich möchte im Gegenteil raten, die Struktur weitgehend so zu belassen, wie sie ist. Die Freiheit der Stipendiaten und der Zeitraum von 12 Monaten sind die Grundpfeiler für eine vertiefte wissenschaftliche Arbeit, hierauf basiert der Erfolg des Kollegs und seiner Stipendiaten.

Veröffentlichungen:

Während meines Aufenthalts am Wissenschaftskolleg Greifswald konnte ich folgende Publikationen veröffentlichen oder deren Annahme zur Veröffentlichung erhalten:

  • The International Presence of Merchants from the German Empire: Linking the Continental Overland and Seaborne Trade, in: Margrit Schulte Beerbühl/Heike Knortz (Hgg.), Migrationsforschung – interdisziplinär und diskursiv. Internationale Forschungserträge zu Migration in Wirtschaft, Geschichte und Gesellschaft, Göttingen 2021, S. 239-270.
  • Una distopía como utopía. La ciudad argelina de Orán y la novela El haya de los judíos de Annette von Droste-Hülshoff, in: Millars. Espai i Història 51 (2021), S. 245-270.
  • [Zusammen mit Ellinor Schweighöfer]: Einleitung, in: Magnus Ressel/Ellinor Schweighöfer (Hgg.), Heinrich Mylius (1769-1854) und die deutsch-italienischen Verbindungen im Zeitalter der Revolution: Die Lombardei und das nordalpine Europa im frühen 19. Jahrhundert, Stuttgart 2021, S. 13-26.
  • Volatilität und Innovativität. Die deutsch-lombardischen Handelsbeziehungen in der Langzeitperspektive vom 15. bis ins 19. Jahrhundert, in: Magnus Ressel/Ellinor Schweighöfer (Hgg.), Heinrich Mylius (1769-1854) und die deutsch-italienischen Verbindungen im Zeitalter der Revolution: Die Lombardei und das nordalpine Europa im frühen 19. Jahrhundert, Stuttgart 2021, S. 29-71.
  • Das Alte Reich und der transatlantische Sklavenhandel. Drei Schlaglichter auf eine historische Verflechtung, in: L.I.S.A. Wissenschaftsportal Gerda Henkel Stiftung, 14.1.2021, URL: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/altesreich_sklavenhandel_ressel
  • Der deutsche Isthmus in der Frühen Neuzeit und die globale Präsenz von Händlern des Alten Reichs, in: Peter Burschel/Sünne Juterczenka (Hgg.), Das Meer. Maritime Welten in der Frühen Neuzeit (Frühneuzeit-Impulse, 2), Wien/Köln/Weimar 2021, S. 241-258.
  • [Zusammen mit Kerstin Weiand]: The Crusading Discourse in the Late Middle Age and Early Modern Period. Manifestations, Effects and Changing Forms of a Leading Category of Premodern Europe, in: Magnus Ressel (Hg.), Crusading Ideas and Fear of the Turks in Late Medieval and Early Modern Europe, Toulouse 2021, S. 7-31.
  • A crusade against or with the Heretics? The dilemma of the Christian Militia (1618-1625), in: Magnus Ressel (Hg.), Crusading Ideas and Fear of the Turks in Late Medieval and Early Modern Europe, Toulouse 2021, S. 95-131.
  • Von der Bedeutungslosigkeit an die Spitze: Die Händler der süddeutschen Reichsstädte in Lyon im 18. Jahrhundert, in: Sigrid Hirbodian / Edwin E. Weber (Hgg.), Von der Krise des 17. Jahrhunderts bis zur frühen Industrialisierung. Wirtschaft in Oberschwaben 1600-1850, Stuttgart 2022, S. 289-321.
  • The 'Backbone' of the Serenissima: Venice and the Trade with the Holy Roman Empire in the 18th Century, in: Mediterranea – ricerche storiche 19 (2022), S. 591-618.
  • An Entrepreneur as Central Protagonist of Foreign Relations in the Early Modern Period: Frederik Romberg's Service to the Habsburg-Bourbon Alliance in 1780-1781, in: Annales Mercaturae 8 (2022) [im Druck/Vorbereitung].
  • Konkurrenten und Partner: Die deutsche und die Schweizer Händlernation in Lyon im 17. und 18. Jahrhundert, in: Franziska Neumann/Hillard von Thiessen/Jorun Poettering, Konkurrenzen in der Frühen Neuzeit (Frühneuzeit-Impulse, 3), Wien/Köln/Weimar [im Druck/Vorbereitung].
  • The Financial Revolution in Late 18th Century Germany and the Princes of Smaller Standing. A Case Study from the County of Wertheim (1773-1786), in: Charlotte Backerra/Cathleen Sarti (Hgg.), Monarchy & Money: Interdisciplinary Approaches to Economics and Finances of Monarchical Rule, Amsterdam 2023 [im Druck/Vorbereitung].
  • Accounting Practices and the Transatlantic Slave Trade: The Business Prospectus of an 18th Century Belgian Slave-Trader, in: Claudia Bernardi/Viola F. Müller/Biljana Stojić/Vilhelm Vilhelmsson (Hgg.), 'To Move or Not to Move?' Historical Perspectives on Labor, Coercion and Im/Mobilities (16th - 20th century) [im Druck/Vorbereitung].
  • Spoils of Neutrality. The Austrian Netherlands in the Transatlantic Slave Trade in the Early 1780s, in: Journal of Modern History [im Druck/Vorbereitung].
  • [Zusammen mit Ralf Banken]: Unternehmensgeschichte ist mehr als Unternehmenszeitgeschichte. Plädoyer für die Wiederentdeckung des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, in: JulianeCzierpka/Boris Gehlen/Nina Kleinöder/Christian Marx (Hgg.), Erst Überfluss, dann überflüssig? Erneuerungsdialoge zwischen Unternehmensgeschichte und (allgemeiner) Ge­schichtswissenschaft [im Druck/Vorbereitung].

Wissenschaftliche Vorträge:

Während meiner Zeit als Junior-Fellow habe ich folgende wissenschaftliche Vorträge gehalten:

09/2021           Hanse(atische) Geschichte nach 1669. Vortrag auf dem Seminartag „Hansewissen“ am Europäischen Hansemuseum in Lübeck.

10/2021           Zwischen Altem Reich und atlantischer Plantagenwirtschaft: Das Handelsimperium des Friedrich Romberg (1729–1819). Vortrag auf dem 53. Deutschen Historikertag im von mir geleiteten Panel “This inhuman trade under the British flag was abhorred throughout Germany”. The alleged absence of German actors in the transatlantic slave trade an der Ludwig Maximilian Universität München

11/2021           Unternehmensgeschichte ist mehr als Unternehmenszeitgeschichte. Plädoyer für die Wiederentdeckung des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Vortrag auf der Tagung Erst Überfluss, dann überflüssig? Erneuerungsdialoge zwischen Unternehmensgeschichte und (allgemeiner) Geschichtswissenschaft, geleitet von Jun.-Prof. Juliane Czierpka, Prof. Boris Gehlen, Prof. Nina Kleinöder und PD Dr. Christian Marx an der Ruhr-Universität Bochum.

11/2021           The ‘backbone’ of the Serenissima: Venice and the trade with the German Empire in the 18th century. Vortrag auf der Tagung Venice, a Mediterranean regional power. Economic, maritime and political perspectives, 1669-1797, geleitet von Prof. Silvia Marzagalli, Prof. Walter Panciera und Prof. Maria Fusaro an der Université Côte d’Azur (Nizza).

01/2022           Zwischen atlantischem Kolonialhandel und der europäischen Industrialisierung. Das Firmenimperium des Friedrich Romberg (1729-1819). Vortrag im Forschungskolloquium von Prof. Ulrich Pfister an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

03/2022           Giving the orders for the transportation of African slaves. A source-based inquiry into the accounting mentality of European slave traders in the 1780s. Joseph C. Miller Memorial Lecture im Bonn Center for Dependency and Slavery Studies, auf Einladung von Prof. Ludolf Pelizaeus.

04/2022           [Zus. mit Torsten Arnold, Gießen]: Das helvetisch-reformierte Netzwerk im französischen Sklavenhandel. Der Versuch einer Systemanalyse. Vortrag auf der Tagung Le Corps helvétique et la France (1660-1792). Transferts, asymétries et interdépendances entre des partenaires inégaux, Tagung der Schweizerischen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts, geleitet von Prof. André Holenstein und Prof. Claire Gantet im Schloss Waldegg, Kanton Solothurn

05/2022           Neue Chancen für die „hugenottische Internationale“. Die reformierte Gemeinschaft in den österreichischen Niederlanden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Vortrag auf der Tagung Über Grenzen im Europa des 18. Jahrhunderts. Akteure der Migration: Menschen - Texte – Dinge, geleitet von Vanessa de Senarclens, Paula Wojcik und Martin Wrede am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.

06/2022           The Austrian Colonial and Slave Trader: Friedrich von Romberg (1729-1819) and his Business Empire in the Austrian Netherlands. Vortrag auf der Tagung Global Approaches to Habsburg History: Perspectives, Potentials, Payoffs, and Pathways, geleitet von Jonathan Singerton an der Universität Innsbruck.

06/2022           The German merchant community in Trieste in the 18th century and its relations with Venice. Vortrag auf der Tagung Trieste, city of “empires”, geleitet von Christine Lebeau, David Do Paço und Markus Koller an der Ruhr Universität Bochum.