Vertrauen ist ein grundlegender sozialer Mechanismus, der es ermöglicht, ohne vollständiges Wissen zu entscheiden und zu handeln. Vertrauen ist eine sensible soziale Kategorie, es geht schneller verloren als es zurückzugewinnen ist. Meine Forschung beschäftigt sich mit Vertrauen und Journalismus unter drei Gesichtspunkten: Analysiert wird der Beitrag von Journalismus (und aktuellen Massenmedien) für die Entstehung, Entwicklung, Aufrechterhaltung und Erosion von Vertrauen in Personen, Organisationen und gesellschaftliche Teilsysteme wie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Sport. Weiterhin dreht sich die Forschung um die Frage, welche Rolle Vertrauen im Journalismus spielt, etwa im Verhältnis zwischen Journalisten und ihren Quellen. Schließlich geht es darum, welche Faktoren das Vertrauen von Rezipienten in Journalismus (in Journalisten, journalistische Inhalte und Medien) beeinflussen. Um das Forschungsfeld „Vertrauen und Journalismus“ analytisch zu erfassen, wird ein Modell entwickelt, das die gesellschaftlichen Funktionen von Vertrauen und Journalismus berücksichtigt und jene Faktoren beinhaltet, die als Antezedenzien das der Vertrauenshandlung vorgelagerte Vertrauen, beeinflussen. Dabei werden soziologische und psychologische Erkenntnisse mit kommunikationswissenschaftlichen kombiniert. Ein Teil der Forschung konzentriert sich auf die Frage, wie ein Vertrauenstransfer zwischen den Ebenen Individuum, Organisation und System möglich ist. Außerdem wird untersucht, welche Strategien es für das Management der Risiken gibt, die immer mit einem Vertrauensprozess verbunden sind.

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