75 Jahre Schriftenfunde vom Toten Meer: Was haben wir daraus gelernt?

Vor fast 75 Jahren wurden die ersten Textfunde vom Toten Meer bekannt. Nach einer langen Geschichte der Erschließung und Edition liegt seit über 10 Jahren das gesamte Corpus vor, und wir können resümieren, wie diese Funde seit den 1950er-Jahren die wissenschaftliche Erforschung der Bibel verändert haben. Die Vorlesung wird dies aus der Perspektive der neutestamentlichen Wissenschaft an einigen zentralen Punkten demonstrieren. Zentrale Aspekte sind die Pluriformität des antiken Judentums, das Verständnis von Apokalyptik, neuere Konzepte von Kanon und kanonischen Prozessen, Formen der Schrift-Interpretation und Fragen der exegetischen Methodologie.
 
Jörg Frey studierte evangelische Theologie in Tübingen, Erlangen und Jerusalem und wurde in Tübingen 1996 promoviert und 1998 im Fach Neues Testament habilitiert. Nach Professuren in Jena (1998-99) und München (1999-2010) ist er seit 2010 Professor für Neutestamentliche Wissenschaft mit Schwerpunkten Antikes Judentum und Hermeneutik an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich. Forschungsschwerpunkte sind neben dem Antiken Judentum und Qumran die johanneische Literatur und frühchristliche Apokryphen. Er war im akademischen Jahr 2008/09 Senior Fellow am Alfried Krupp Wissenschftskolleg Greifswald, ist 2022 Fellow am Max Weber-Kolleg in Erfurt und wird 2022 als Präsident des Colloquium Biblicum Lovaniense zum Thema „Qumran and the New Testament“ fungieren.

Moderation: Professor Dr. Stefan Beyerle


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