Alternativlos in Europa? Deutschlands Streit mit den Nachbarn

Seit der Finanzkrise 2008 ist die Rolle Deutschlands in den Nachbarstaaten der Europäischen Union zunehmend kritisch aufgenommen worden. Erregten die Verhandlungen über Hilfsprogramme für Griechenland vielerorts Unmut, so sind seit dem verstärkten Zuzug von Menschen hauptsächlich aus dem Nahen und Mittleren Osten seit 2015 vor allem aus osteuropäischen Staaten kritische Stimmen zu vernehmen. Mancher führt gar das Votum der Briten für den Ausstieg des Vereinigten Königreiches aus der EU auf diese Umstände zurück.
Wir wollen der Frage nachgehen, welche Ziele die Bundesregierung in den vergangenen zehn Jahren europapolitisch verfolgte, wie sie diese begründete und welche strategischen Fehler ihr von z. T. namhaften Kritikern innerhalb und außerhalb Deutschlands vorgeworfen werden. Schließlich wollen wir auch darüber sprechen, welchen europapolitischen Anforderungen die Bundesrepublik künftig gerecht werden muss und welche Perspektiven sich damit insbesondere im Hinblick auf Finanz- und Migrationspolitik der EU ergeben.

Die Referenten
Christian Schweiger lehrt und forscht an der Technischen Universität Chemnitz in Vertretung der Professur „Europäische Regierungssysteme im Vergleich“. Promoviert in Derby (Großbritannien), beschäftigt er sich intensiv mit dem Vereinigten Königreich, mit Ursachen und Folgen der Brexit-Entscheidung von 2016, den politischen Systemen osteuropäischer Staaten der EU und den Auswirkungen der Finanzkrise auf die EU.
Jakob Rösel war Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Politik am Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften der Universität Rostock und gilt als Kenner von Geschichte und Politik des Nahen und Mittleren Ostens sowie Südasiens. Globale Entwicklungs- und Migrationspolitik gehören neben der Außenpolitik verschiedener EU-Staaten zu seinen akademischen Schwerpunkten.


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