Das muss doch mal [Xer] kommuniziert werden

Längst in einer (Wissenschafts-)Kultur der Digitalität zu lehren und zu forschen, in der epistemische Praktiken der Sicherung von Wissensmonopolen und solche einer digitalen Kultur nebeneinander stehen, bedeutet nicht zugleich, dass man darauf vorbereitet war, dass dieses Nebeneinander von einem Tag auf den anderen nicht mehr existiert. Einer der häufigsten Kommentare, hochfrequent und mit Verve seit Mitte März 2020 in Lehre und akademischer Selbstverwaltung vorgetragen, ist titelgebend für diesen Beitrag. In der Schablone Das muss doch mal [Xer] kommuniziert werden erscheinen Adjektive wie klar, deutlich, transparent – alles Metaphern, die auf bessere Durchschaubarkeit von Kommunikation zielen, noch ohne zu wissen, was konkret fehlt: beiläufige Kommunikation. Ausgehend von einer Diskussion des Status beiläufiger Kommunikation und ihres Stellenwerts in der akademischen communitas werden Anforderungen an eine Wissenschaftskultur der Digitalität expliziert.

Alexander Lasch lehrt germanistische Linguistik und Sprachgeschichte an der Technischen Universität Dresden und ist Studiendekan seiner Fakultät. In seiner kognitionslinguistisch und framesemantisch motivierten Forschung stehen Kon-struktionsgrammatik und Gegenstände kritischer Diskursanalyse im Mittelpunkt. In der Lehre setzt er sich für kollaborative und kompetenzorientierte Formate ein. Im Moment leitet er u.a. ein diskurslinguistisches Teilprojekt der Innovationsplattform „KEEN – Künstliche-Intelligenz-Inkubator-Labore in der Prozessindustrie" und ist verantwortlich für die Einrichtung des Masterstudiengangs „Digital Humanities".

Moderation: Professorin Dr. Konstanze Marx


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