Der Naugarder Abendmahlskelch im Pommerschen Landesmuseum. Fallstudie für das Konzept eines Regionalmuseums im europäischen Kontext

Zur Eröffnung der diesjährigen Reihe des Mittelalterzentrums stellt die Direktorin des Pommerschen Landesmuseums einen spektakulären Neuzugang vor, eine mittelalterliche Goldschmiedearbeit aus dem frühen 14. Jahrhundert; außergewöhnlich sind neben dem hohen Alter des Abendmahlskelchs die szenischen Darstellungen auf seinem Fuß. In den Wirren nach Kriegsende gelangte er 1945 aus Naugard/Nowogard zunächst nach Grimmen und später in das Konsistorium der neugebildeten Pommerschen Evangelischen Kirche in Greifswald. Anhand der Objektgeschichte wird lebendig, warum Pommersche Geschichte immer zugleich Europäische Geschichte und das Pommersche Landesmuseum mehr als ein Landesmuseum ist. 
Im Anschluss an den Vortrag findet die feierliche Übergabe des Kelchs durch Bischof Tilman Jeremias statt. Die neue Dauerleihgabe ist ab 25. Oktober im Pommerschen Landesmuseum zu sehen. 
 
Ruth Slenczka studierte Geschichte, Kunstgeschichte und evangelische Theologie in Mainz, Bonn und Göttingen, wo sie 1994 mit einer Studie über lehrhafte Bildtafeln in spätmittelalterlichen Kirchen promoviert wurde. Nach Stationen in der Wissenschaft und an verschiedenen Museen leitete sie seit Dezember 2019 für die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt die Wittenberger Museen Luther- und Melachthonhaus. Seit Februar 2022 ist sie Direktorin des Pommerschen Landesmuseums in Greifswald.

Begrüßung: Dr. Christian Suhm
Moderation: Professorin Dr. Cornelia Linde


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