Der Teufel als Held. Schwarze Romantik und Ästhetisierung des Bösen

Das Böse unterliegt seit dem Ende des 18. Jahrhunderts einer Tendenz zur Psychologisierung. Exemplarisch wird das an der klassischen Teufelsfigur sichtbar, die in der modernen Literatur ihre traditionellen äußeren Attribute verliert und stattdessen Züge des Verführers, des abgefeimten Erotomanen, des Dandys und Helden der Wollust gewinnt. Der Vortrag untersucht Teufelsfiguren der schwarzen Romantik als Manifestationen einer psychologischen Differenzierung des Bösen. Am Schluss wirft er einen Blick auf die Karriere des Teufels im Film und die dort stattfindende Renaissance seiner aus dem Mittelalter stammenden Gestalt.

Peter-André Alt ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft. Von 1995-2002 hatte er einen Lehrstuhl an der Ruhr-Universität Bochum, von 2002 ein Ordinariat an der Universität Würzburg inne. Seit 2005 ist er Professor an der Freien Universität Berlin. Von 2010-2018 war er Präsident der Freien Universität, seit 2018 ist er Präsident der Hochschulrektorenkonferenz. In seinen wissenschaftlichen Publikationen (19 Monographien, mehr als hundert Aufsätze) befasst er sich mit der deutschen und europäischen Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts sowie mit der klassischen Moderne.

Begrüßung: Professorin Dr. Johanna Eleonore Weber 
Moderation: Anne Hertel B. A.


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