Erkennung von Fremdem und Eigenem durch das Immunsystem

Unser Immunsystem ist ständig einem Dilemma ausgesetzt: Es muss einerseits auf das Unvorhersehbare vorbereitet sein, denn es muss jeden der zahllosen möglichen Erreger abwehren können. Andererseits darf es aber nicht gegen die Vielzahl der körpereigenen Moleküle reagieren, es muss tolerant gegen die Bestandteile der eigenen Gewebe sein. Diese erstaunliche Leistung wird durch die Zusammenarbeit von verschiedenen Zellen des Immunsystems erbracht: Wächterzellen erkennen „Fremdes“, nämlich typische Strukturen von Infektionserregern und alarmieren die Vollstrecker der Immunantwort, die Lymphozyten. Diese stehen unter der Kontrolle von verschiedenen Mechanismen, die die Toleranz gegen „Eigenes“ aufrecht erhalten. Ein Versagen dieser Mechanismen führt zum Verlust der Toleranz und damit zu Autoimmunerkrankungen.


Bernhard Fleischer studierte Medizin in Hamburg und Gießen. Er absolvierte die Ausbildung zum Facharzt für Medizinische Mikrobiologie an den Universitäten Gießen, Würzburg und Ulm. Nach Professuren in Ulm und Mainz nahm er 1993 den Ruf auf den Lehrstuhl für Immunologie und Tropenmedizin an der Universität Hamburg an. 1996 bis 2007 war er Direktor des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg und von 2002 bis 2016 Direktor des Instituts für Immunologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Zur Zeit arbeitet er als Seniorwissenschaftler am Bernhard-Nocht-Institut.

Moderation: Professor Dr. Ulla Bonas


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