Johannes Stark – Starke Physik und schwache Moral

Johannes Stark arbeitete in den Jahren 1907/08 und 1917/20 am Physikalischen Institut der Greifswalder Universität. Im Jahr 1919 wurde ihm der Nobelpreis für Physik  zuerkannt, für seine Arbeiten zum Dopplereffekt an Kanalstrahlen (1905, Göttingen) und für die Entdeckung des nach ihm benannten Effekts der Aufspaltung von Spektrallinien leuchtender Gase in elektrischen Feldern (1913, Aachen). Sein wissenschaftlicher Ruhm steht in Kontrast zu seinen politischen Ansichten und Taten. So begrüßte er enthusiastisch den Hitler-Putsch im November 1923 und verfasste in den Jahren danach demagogische Artikel zur Unterstützung der Hitler-Partei. Als hoher Funktionsträger im Wissenschaftsbetrieb Deutschlands ab 1933 war er einer der einflussreichsten Vertreter der sogenannten Deutschen Physik. Der Vortrag zeichnet seinen Lebensweg nach, bis hin zu seiner Inhaftierung unmittelbar nach Kriegsende 1945 sowie seiner abschließenden Verurteilung im Jahre 1949, als sogenannter Minderbelasteter der NS-Diktatur.

Bernd Pompe ist Privatdozent für Angewandte Physik an der Universität Greifswald. Zwischen 1978 und 1986 studierte er Physik an der Universität Greifswald. 1986  promovierte er in Theoretischer Physik mit einem Thema zur nichtlinearen Dynamik. 1997 folgte die Habilitation in Angewandter Physik zur nichtlinearen Zeitreihenanalyse. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die Lehre auf den Gebieten der Elektronik, digitale Signalverbreitung, stochastische Systeme, Informationstheorie und die Umweltphysik. Seit 1994 ist Bernd Pompe der Leiter des Elektronikpraktikums und seit 2013 der Leiter des physikalischen Grundpraktikums.

Moderation: Professor Dr. Christian von Savigny


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