Kooperation trotz Kontroversen: Die deutsch-polnischen Beziehungen im europäischen und internationalen Gefüge

Die deutsch-polnischen Beziehungen haben sich seit 1989 und erst recht nach dem Beitritt Polens zur Europäischen Union im Jahr 2004 immer wieder zwischen Kooperation und Konflikt bewegt. Große, strategisch aufgeladene Themen wie der Umgang mit Russland, die Unterstützung der Ukraine und anderer Länder Osteuropas oder das Verhältnis zu den USA haben in den deutsch-polnischen Beziehungen für erhebliche Debatten, teils zu handfesten Auseinandersetzungen geführt. Der Streit um die Nord-Stream-2-Pipeline ist nur ein Beispiel hierfür. Auch in der EU hat sich eine Reihe von Kontroversen in bedeutenden Politikfeldern ergeben – von Migration über Klimapolitik bis zu Fragen der Rechtsstaatlichkeit. Dennoch hat sich zwischen beiden Länder ein Grundstock an Zusammenarbeit entwickelt, der auch ungeachtet zahlreicher Zwistigkeiten nicht zerfallen ist. In diesem Kontext lohnt es sich, danach zu fragen, wie es um die Polarität von Zusammenwirken und Widerstreit von Deutschland und Polen in der Europäischen Union und im internationalen Gefüge steht.

Kai-Olaf Lang ist Senior Fellow in der Forschungsgruppe EU/Europa an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin. Zuvor war er beim Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien (BiOst). Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die innen- und außenpolitischen Entwicklungen im östlichen Mitteleuropa und den baltischen Staaten. Besondere Aufmerksamkeit widmet er der Polnischen Außen-, Sicherheits- und Europapolitik sowie den deutsch-polnischen Beziehungen. Er ist Träger der Bene-Merito-Medaille des polnischen Außenministeriums. Mitglied im Beirat des deutsch-tschechischen Gesprächsforums und Mitglied der deutsch-polnischen Kopernikus-Gruppe.

Begrüßung: Professorin Dr. Ulla Bonas
Moderation: Professor Dr. Andreas Ohme


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