Die Schaffensphase Caspar David Friedrichs fällt aus atmosphärenphysikalischer Sicht in einen äußerst interessanten Zeitraum, in dem mit der Eruption des Tambora im April 1815 eine der größten Vulkaneruptionen des vergangenen Jahrtausends stattfand. Es ist daher eine naheliegende Idee, dass sich die ungewöhnlichen atmosphärischen Phänomene nach der Tambora-Eruption in den Gemälden Friedrichs aus dem Zeitraum 1815 - 1820 manifestieren könnten. In früheren Studien wurde der Versuch unternommen, aus den Rot-Grün-Kontrasten in den Gemälden Friedrichs quantitative Information über die Menge an vulkanischen Aerosolen in der Stratosphäre abzuleiten. In diesem Vortrag setzen wir uns kritisch mit diesem Versuch auseinander.
Anne Hemkendreis studierte Kunstgeschichte und Germanistik an der Ruhr-Universität in Bochum und dem Trinity College in Dublin. Sie promovierte 2013 an der Leuphana Universität in Lüneburg. Sie ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin im SFB 948 der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg (S4 „Ästhetiken der Affizierung“) tätig. Im akademischen Jahr 2020/21 war sie Junior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.
Moderation: Dr. Christian Suhm
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