Politische Urteilskraft – Neubestimmung eines traditionellen Begriffs

Gerade von Akteuren des politischen Raums erwartet man, dass sie in ihren Entscheidungen auch die konkrete Situation im Blick haben. Ihre Handlungen sollen einen „Sinn für Angemessenheit“ bzw. „politische Urteilskraft“ beweisen. Es scheint zwar irgendwie klar zu sein, was mit dieser Forderung gemeint ist; die begriffliche Präzisierung ist dennoch nicht so einfach: Handelt es sich bloß um ein selbstverständliches Erfahrungswissen oder ist mit Urteilskraft eine anspruchsvollere Kompetenz angezeigt? Aristoteles, Kant und Hannah Arendt haben Konzeptionen zur Klärung dieses Begriffs vorgelegt. Ihre Überlegungen möchte ich auf pragmatistischer Grundlage weiterentwickeln und aktualisieren.

Andrea Marlen Esser ist Professorin für Praktische Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie ist Herausgeberin von Kants Kritik der Urteilskraft im Rahmen der Neuedition der Akademie-Ausgabe. Außerdem ist sie Mitherausgeberin der Deutschen Zeitschrift für Philosophie. Bis 2018 war Andrea Marlen Esser Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Philosophie. Sie ist assoziiertes Mitglied des Max-Weber-Kollegs Erfurt. Im Wintersemester 2018/19 ist Andrea Marlen Esser Senior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.

Moderation: Dr. Christian Suhm


Zurück zur Mediathek