Verstrebungen von Macht und Gewalt in sozialen Nahbeziehungen

Infolge der Ausdifferenzierung von System (Staat & Markt) und einer Lebenswelt der sozialen Nah- und Intimbeziehungen sind dieser spezifisch westlich-modernen Privatsphäre die Themen menschlicher Freiheit, Liebe, Bildung zugeordnet worden. So konnten sich „Netzwerke der Zärtlichkeit“ ausbilden, die von politischen sowie ökonomischen Rücksichten entlastet erscheinen, obwohl sie auf Machtasymmetrien und Gewaltverhältnissen zwischen Klassen, Geschlechtern und Ethnien basieren. Den „Verhaltenslehren der Kälte“, die für die Öffentlichkeit von Staat und Markt Geltung beanspruchen, werden die Gefühlswerte der Privatsphäre als zunehmend wärmer gegenüber gestellt. Im Vortrag sollen die Korrelationen zwischen den auch mittels kalorischer Metaphern polarisierten Sphären aufgezeigt werden.

Cornelia Klinger lebt und arbeitet als Privatgelehrte in Hamburg und unterrichtet unentgeltlich Philosophie an der Eberhard Karls-Universität Tübingen. Schwerpunkte ihres Interesses liegen im Bereich der Politischen Philosophie (Achsen der Ungleichheit), in der Ästhetik (zur Geschichte des Schönen und Erhabenen), in der Theoriegeschichte und Geschichtstheorie der Moderne und bei den Gender Studies im Bereich Philosophie (Theorie und Geschichte des Patriarchats).

Moderation: Dr. habil. Heide Volkening (Greifswald)


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