Zwischen Erfolg und Unterdrückung: Der Aufstieg der Zivilgesellschaft im Ostseeraum 1760-1810

14.06.2016

Alfried Krupp Fellow Lecture von Dr. Andreas Önnerfors, Fellow des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs

Mit dem 18. Jahrhundert entwickelte sich ein neuer Typus der bürgerlichen Geselligkeit in Europa. Abseits von Staat, Kirche und familiären Netzwerken entstanden Gruppierungen, die sich freiwillig um ein Interesse organisierten, die ersten Akteure der „Zivilgesellschaft“. Vor der Französischen Revolution waren die Gesellschaften des 18. Jahrhunderts normativer Bestandteil der aufgeklärten Kultur. Dahingegen ist nach der Revolution ein stärkeres Misstrauen im Verhältnis zwischen Staat und Mitbürger festzustellen, das zu staatlichen Reglementierungen oder Verboten im Ostseeraum führte. Der Vortrag wird anhand von neuen schwedischen Quellen diese generelle Entwicklung erläutern.

Andreas Önnerfors ist Dozent für Ideen- und Wissenschaftsgeschichte an der Universität Göteborg, Schweden. Nach seiner Promotion zur Kulturgeschichte Schwedisch Pommerns im 18. Jahrhundert (2003) wandte er sich dem wissenschaftlichen Studium der europäischen Freimaurerei zu und leitete von 2007 bis 2010 ein Forschungszentrum an der Universität Sheffield in England zu dieser Thematik. Ebenfalls gründete er das Journal for Research into Freemasonry and Fraternalism. 2017 erscheint bei Oxford University Press sein Buch Freemasonry: A Very Short Introduction.

Moderation: Professor Dr. Dr. h. c. Michael North

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