Quo vadis, 1,5-Grad-Ziel?

2025 markiert einen Wendepunkt in der Klimageschichte: Erstmals liegt die globale Durchschnittstemperatur über ein ganzes Jahr hinweg mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Nach aktuellen Analysen der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die mittlere Erwärmung bis 2029 dauerhaft oberhalb dieser Grenze bleibt, bei über 70 Prozent. Das politisch festgeschriebene 1,5-Grad-Ziel gerät damit zunehmend außer Reichweite.

Welche Konsequenzen hat diese Entwicklung für Wissenschaft, Politik und Gesellschaft? Diese Frage steht im Mittelpunkt der zweiten Max-Planck-Rede am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald. Unter dem Titel „Quo vadis, 1,5-Grad-Ziel?“ spricht Professor Dr. Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, am 29. Oktober 2025 um 18:00 Uhr über den aktuellen Stand der Klimaforschung und die Perspektiven einer Welt jenseits der 1,5-Grad-Schwelle.

Marotzke zählt zu den international führenden Klimaforschern. Seine Arbeiten analysieren die Rolle der Ozeane im Klimasystem, die natürliche Klimavariabilität und die Dynamik des anthropogenen Temperaturanstiegs. Er war zweimal Koordinierender Leitautor im Weltklimarat (IPCC) und ist Co-Sprecher des Hamburger Exzellenzclusters „Klima, Klimawandel und Gesellschaft“. Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde er mit der Fridtjof-Nansen-Medaille der Europäischen Geowissenschaftlichen Union ausgezeichnet.

Moderation: Professor Dr. Thomas Klinger

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