Thomas Klinger zum Wissenschaftlichen Direktor des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald berufen

Prof. Dr. Thomas Klinger, der im Oktober die Nachfolge von Prof. Dr. Ulla Bonas antritt, ist der zweite Wissenschaftliche Direktor des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald, der aus dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik kommt. Prof. Dr. Drs. h.c. Klaus Pinkau, langjähriger Wissenschaftlicher Direktor des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik in Garching und Greifswald, leitete das Wissenschaftskolleg in den Jahren 2004 bis 2008.
Prof. Dr. Ulla Bonas ist seit 2018 die wissenschaftliche Direktorin des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald und Vorstandsmitglied der Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald. Zum 30. September 2023 wird sie als Wissenschaftliche Direktorin des Kollegs und als Vorstandsmitglied ausscheiden, um sich anderen Projekten zu widmen. (Foto: Vincent Leifer)

Prof. Dr. Thomas Klinger ist Direktor im IPP in Greifswald. Hier soll die Fusionsanlage Wendelstein 7-X die Dauerbetriebsfähigkeit von Stellaratoren demonstrieren, eines möglichen Bautyps künftiger Fusionskraftwerke. Der wissenschaftliche Bereich „Stellarator-Dynamik und -Transport“, den Prof. Klinger im IPP leitet, ist sowohl für die Ingenieurtechnik verantwortlich als auch für die wissenschaftliche Untersuchung spezieller Phänomene im Plasma von Wendelstein 7-X. An der Universität Greifswald lehrt Prof. Klinger Experimentalphysik.

Das Wissenschaftskolleg in Greifswald wurde nach dem Vorbild des „Institute for Advanced Study“ (IAS) in Princeton, USA, aufgebaut. Das Hauptaugenmerk gilt allgemein der Auswahl und Förderung von Gastwissenschaftlern („fellows“), die vor Ort unterkommen und frei von allen Verpflichtungen ein Forschungsprojekt durchführen. Zudem strahlt ein Wissenschaftskolleg mit Vortragsserien in die Öffentlichkeit aus und ist Gastgeber wissenschaftlicher Konferenzen und Workshops.

„Das Spektrum an Aufgaben und die breite wissenschaftliche Ausrichtung von den Geistes- und Sozialwissenschaften über die Lebens- zu den Naturwissenschaften reizen mich“, erklärt   Prof. Klinger seine Motivation, künftig zusätzlich als Wissenschaftlicher Direktor des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald zu fungieren. Für die kommende fünfjährige Amtszeit wünscht er sich, die Universität Greifswald, aber auch die ortsansässigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen weiter zu fördern und neue Möglichkeiten zu schaffen. „Das Kolleg hat den Spielraum, Neues auszuprobieren. Es handelt sich um eine ganz besondere Einrichtung, die definitiv ein Alleinstellungsmerkmal des Wissenschaftsstandorts Greifswald darstellt und enorme Ausstrahlung hat“, so Prof. Klinger.

Es gilt weiterhin, die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für das Fellows-Programm des Kollegs zu gewinnen. „Es ist wichtig, dass sich eine Fellow-Gemeinschaft bildet, die sich untereinander inspiriert und motiviert, sagt Prof. Klinger. Er möchte das Kolleg überregional noch sichtbarer machen und Themen aufgreifen, die die Gesellschaft gerade stark beschäftigen und zu denen die Wissenschaft ihre Stimme erheben kann und soll.

Im Amt des Wissenschaftlichen Direktors des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald und als Vorstandsmitglied der Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald folgt Prof. Dr. Thomas Klinger auf Prof. Dr. Ulla Bonas, die von 1998 bis 2021 den Lehrstuhl für Pflanzengenetik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg innehatte. Seit 2015 ist sie Vizepräsidentin der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. 2011 erhielt sie den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und 2019 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Die Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald, Prof. Dr. Dr. h. c. Ursula Gather, dankt Frau Prof. Bonas herzlich für ihre hervorragende Führung des Kollegs und für die in den vergangenen fünf Jahren geleistete wertvolle Arbeit für das Kolleg und den akademischen Standort Greifswald. Unter der Leitung von Prof. Bonas, so hebt Prof. Gather hervor, sei insbesondere der lebenswissenschaftliche Schwerpunkt des Kollegs gestärkt und mit der Leibnizpreisträger-Rede ein prominentes Veranstaltungsformat etabliert worden. Auch habe Prof. Bonas maßgeblich zur Förderung der akademischen Karrieren der Junior-Fellows des Kollegs beigetragen und das Junge Kolleg Greifswald gefördert. Ihr ist ferner zu danken, dass das Kolleg in der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie ein exzellentes Programm angeboten und die Entwicklung digitaler Veranstaltungsformate konsequent vorangebracht hat.