Programm


Wie immer beginnt das Ukrainicum mit seinen Sprachkursen, geleitet von unseren erfahrenen Dozentinnen:

  • Dr. Lesia Nazarevych (Staatliche Universität, Ternopil’) – Anfänger:innen
  • Dr. Natalia Bahniuk (Ukrainische Katholische Universität, L’viv) – Mittelstufe
  • Prof. Hanna Shvets’ (Nationale Taras-Ševčenko-Universität, Kyїv) – Fortgeschrittene

Einen traditionellen Höhepunkt der Sommerschule stellt die Eröffnungsrede dar, die in diesem Jahr der renommierte Schweizer Slawist und Publizist Prof. Ulrich Schmid (Universität St. Gallen) hält. Das Seminar des Kulturhistorikers Prof. Alexander Dmitriev (Karls-Universität, Prag) bietet eine einzigartige kulturhistorische Perspektive auf das katastrophale Scheitern des ukrainisch-russischen Dialogs vor dem Krieg. Prof. Michael Moser (Universität Wien), einer der führenden internationalen Experten auf dem Gebiet der ukrainischen Sprache, wird die komplexe Geschichte der Mehrsprachigkeit in der Ukraine beleuchten – eines der umstrittensten Themen in der aktuellen ukrainischen Identitätsdebatte. In der zweiten Woche wird Dr. Oksana Myshlovs’ka (Universität Bern), Expertin für internationale Geschichte und Politik, untersuchen, wie die Unterdrückung kritischer Stimmen innerhalb der Ukraine zur Eskalation der Gewalt und zur Zerstörung des Friedens beigetragen hat. Dr. Ernö Heidel (Universität Lund) wird erforschen, wie nationale Narrative durch nationale Mythen vom Goldenen Zeitalter, verlorenen Paradies oder Gelobten Land konstruiert werden.

Weitere Höhepunkte sind:

  • Eine Podiumsdiskussion zur Nostalgie mit Dr. Anna Novikov und Prof. Roman Dubasevych (beide Universität Greifswald), die sich damit beschäftigen wird, wie verschiedene Gesellschaften in Krisenzeiten nach (un)vollkommenen Welten verlangen – von der Ukraine bis nach Israel.
  • Dr. Marina Dmitrieva (Universität Leipzig), die über künstlerische Reaktionen auf den Krieg in der Ukraine und in Russland sprechen wird und dabei Beispiele einer häufig geforderten Dezentrierung und Dekolonisierung der Kunstgeschichte vorstellt.
  • Dr. Volodymyr Ishchenko (Freie Universität Berlin), der die tieferliegenden Ursachen des Krieges im weiteren Kontext postsowjetischer Transformation und globaler Hegemoniekrisen analysiert.
  • Dr. Susann Worschech (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder), Koordinatorin des Kompetenznetzwerks Interdisziplinäre Ukrainistik (KIU), die über die ukrainische Zivilgesellschaft und ihren anhaltenden Kampf für Demokratisierung referieren wird.
  • Am Ende der ersten Woche wird die renommierte Übersetzerin und Wissenschaftlerin Lydia Nagel (Universität Greifswald) unseren traditionellen und vielbeachteten Übersetzungsworkshop leiten.

Zusätzlich zu Sprachkursen, Seminaren und Abendvorträgen umfasst das Programm die Vorführung von zwei Filmen – darunter der bereits erwähnte Nazarii Iaremchuk: The Unmatched World of Beauty (2024). Außerdem machen wir am ersten Sonntag einen gemeinsamen Ausflug auf die malerische Ostseeinsel Rügen.

Ukraine and the World: Paradise(s) Lost?


Datum:
11. bis 23. August 2025

Organisation:
Universität Greifswald

Veranstaltungsorte:
Universität Greifswald
Institut für Slawistik

Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
Martin-Luther-Straße 14
17489 Greifswald 

Tagungsbüro:
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald ·
Melina Hubel M. A. 
17487 Greifswald
Telefon +49 3834 420 5014
melina.hubelwiko-greifswaldde