Privatdozent Dr. Jan Süselbeck

Alfried Krupp Junior Fellow
(April 2017 - August 2017) 

  • Geboren 1972 in Viersen
  • Studium der Neueren deutschen Literatur, Neueren Geschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft an der Freien Universität Berlin
  • DAAD Associate Professor of German Studies, School of Languages, Linguistics, Literatures and Cultures, University of Calgary, Alberta, Kanada

Fellow-Projekt: „Moderner literarischer Antisemitismus. Emotionalisierungsstrategien judenfeindlicher Texte im 19. Jahrhundert“

Die fiktionale Evokation von Gefühlen wie Angst, Ekel, Wut oder Hass spielte in der Genese der Judenverfolgung seit dem 18. Jahrhundert eine zentrale Rolle. Die Geschichte solcher Darstellungen wurde bislang jedoch noch gar nicht systematisch auf die spezifischen Emotionalisierungsstrategien zeitgenössischer Texte hin analysiert. Ziel des Projektes ist die Konturierung einer Affektpoetik des modernen literarischen Antisemitismus. Methodisch wird dabei neben den kultur- und medienwissenschaftlichen Ansätzen auf textzentrierte Ansätze der literaturwissenschaftlichen Emotionsforschung zurückgegriffen.

Ziel ist es also nicht etwa, empirische Daten über tatsächliche emotionale Effekte heutiger Rezipienten zu erheben, sondern mittels klassischer philologischer Methoden wie der Narratologie bestimmte Emotionalisierungspotenziale von Texten herauszuarbeiten, die an der ästhetischen Form der untersuchten Werke selbst ablesbar sind und deren intendierte Wirkung auf die Leser eingrenzbar ist. Untersucht werden dabei Schriften von Autoren wie Ernst Moritz Arndt, Achim von Arnim, Gustav Freytag, Wilhelm Hauff, E.T.A. Hoffmann, Wilhelm Raabe und Richard Wagner.

Mitschnitt der Fellow Lecture
"Was sind die Pathosformeln des literarischen Antisemitismus? Standardszenarien und Affektpoetiken fiktionaler Texte im 19. Jahrhundert" 
Alfried Krupp Fellow Lecture von Privatdozent Dr. Jan Süselbeck (Fellow des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs) im Rahmen der Interdisziplinären Fachtagung „Emotionen des Antisemitismus"

Fellow-Bericht im Studienjahr 2016/17