Was sind die Pathosformeln des literarischen Antisemitismus? Standardszenarien und Affektpoetiken fiktionaler Texte im 19. Jahrhundert

Es ist Konsens, dass politische Propagandisten wie Ernst Moritz Arndt die Genese des modernen Antisemitismus beflügelten. Doch wie beeinflusste die schöne Literatur diesen Prozess? Ihr Medium erlaubte Darstellungen von besonderer Emotionalisierungskraft. Gängige judenfeindliche Phantasmen wurden in erzählten Welten neu kombiniert und kontextualisiert. Genres wie das der Gothic Novel spielten dabei gezielt mit der Angst- und Aggressionslust des Publikums. Jan Süselbeck analysiert antisemitische Affektszenarien bei Achim von Arnim, E.T.A. Hoffmann, Gustav Freytag und Wilhelm Busch.

Jan Süselbeck ist DAAD Professor of German Studies an der University of Calgary, Alberta, Kanada und Privatdozent an der Philipps-Universität Marburg. Als Junior-Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg schreibt er im Sommersemester 2017 an einer Studie zum Thema „Moderner literarischer Antisemitismus. Emotionalisierungsstrategien judenfeindlicher Texte im 19. Jahrhundert“.

Moderation: Professor Dr. Eckhard Schumacher


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