Berliner Schloss und Humboldt-Forum – Ein aktueller Sachstand

Im Vortrag geht von Boddien auf die aktuelle Berichterstattung in den Medien ein und gibt Auskunft zum Bau des Schlosses, zum Kosten- und Fertigstellungsplan und zu dessen Finanzierung bzw. der Finanzierung des Betriebs. Darüberhinaus klärt von Boddien über organisatorische Probleme und weitverbreitete Missverständnisse auf und geht der Frage nach, welchen Auftrag das Humboldt-Forum erfüllen soll. Könnte das Humboldt-Forum neben einem Museum mit politischem Auftrag auch ein Ort des Dialogs der Kulturen der Welt sein? Ist es ein „Fertigprodukt“ oder unterliegt es sich ständig ändernden Prozessen?

Wilhelm von Boddien ist seit 2004 Geschäftsführer des Fördervereins des Berliner Schlosses und bezeichnet den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses als sein Lebenswerk. Der ehemalige Landmaschinenhändler aus Hamburg hatte bereits 1961 den Platz neben der Staatsoper Unter den Linden besucht und war fasziniert davon, dass an dieser Stelle seit 1443 die Winterresidenz der Hohenzollern gestanden hat. Diese war nach schweren Bombenschäden 1944/45 am 7. September 1950 von der DDR-Regierung gesprengt und der Platz beräumt worden. Nach dem Mauerfall 1989 sah Wilhelm von Boddien eine Chance zum Wiederaufbau des Schlosses, an dessen Stelle der Palast der Republik der DDR stand, und initiierte den Förderverein Berliner Schloss e.V. Der Deutsche Bundestag beschloss 2002 den Wiederaufbau des Berliner Schlosses und 2006 den Abbruch des Palastes der Republik. Bis 2016 sammelte der Förderverein mehr als 50 Millionen Euro für das Humboldtforum, welches sich im zukünftigen Berliner Stadtschloss befinden wird. Das Gebäude, welches 2019 fertiggestellt werden soll, wird drei historisierende Fassaden als Nachbau des Schlosses und eine moderne Fassade haben. Im Inneren des fast 600 Millionen teuren Objektes sollen ab 2019 dauerhaft Ausstellungen über außereuropäische Kulturen gezeigt werden.

Moderation: Dr. Christian Suhm


Zurück zur Mediathek