Braucht M-V noch Rahmenpläne, wenn es ländergemeinsame Bildungsstandards gibt? – Bildung aus Bundes- und Länderperspektive

Um diese Frage zu beantworten, werden bundeslandspezifische und ländergemeinsame Perspektiven auf Schule und Unterricht in den Blick genommen und am Beispiel des Faches Deutsch zur Diskussion gestellt.  Das Schlüsselwort dabei heißt Bildungserfolg, ob für die Lernenden, die Lehrkraft oder die Bildungspolitik. Allen Akteuren gemeinsam ist das Ansinnen, schulische Anforderungen transparent zu machen, die Entwicklung eines kompetenzorientierten Unterrichts zu fördern, um die Bildungsqualität als gesamtgesellschaftliche Aufgabe weiterzuentwickeln. Darauf haben sich erstmals 2003 alle 16 Bundesländer geeinigt und – dennoch oder deshalb – treten Jahr für Jahr neue Rahmen- bzw. Lehrpläne in Kraft. Auch in Mecklenburg-Vorpommern.

Gerd Müller ist seit 2022 als Fachreferent für die Rahmenplanarbeit am Institut für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern tätig und mit den Prozessen der landesinternen und ländergemeinsamen Rahmenplanentwicklung der allgemeinbildenden Schulen betraut. Bis 2022 hat er vielfältige Erfahrungen an Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sammeln können, insbesondere im Primarbereich in nahezu allen Fächern und am Gymnasium insbesondere in den Fächern Arbeit-Wirtschaft-Technik, Sozialkunde, Sport und Mathematik sowie im Bereich Medienbildung.

 

Bildung nach Plan? Deutschunterricht in Zeiten der Outputorientierung

Der PISA-Schock um die Jahrtausendwende hat tiefe Spuren in der deutschen Bildungslandschaft hinterlassen: Bildungsmonitoring ist inzwischen ein fester Bestandteil in allen Bereichen des Schulsystems - mit oftmals nicht unerheblichen Rückwirkungen auf bildungspolitische Entscheidungen. Gleichzeitig wachsen die Herausforderungen durch gesellschaftliche und digitale Entwicklungen. Was bedeutet das für den Bildungsbegriff und die strukturelle Verankerung von Bildungsprozessen im föderalen System? Und lässt sich Bildung überhaupt in Standards fassen? Der Vortrag beleuchtet diese Spannungsfelder im Licht der jüngsten Entwicklungen.

Anette Sosna hat an der Universität Tübingen Deutsch und Englisch auf Lehramt studiert und dort 2003 in der Germanistischen Mediävistik promoviert. Nach dem Referendariat 2004-2006 war sie Fachberaterin und Ausbilderin für Deutsch an Gymnasien sowie Dozentin für Fachdidaktik Deutsch an verschiedenen Universitäten. Zu ihren beruflichen Stationen zählen die Mitarbeit in der Bildungsplankommission Deutsch Baden-Württemberg 2016, der Vorsitz der Abiturkommission Deutsch Baden-Württemberg und die Tätigkeit als Referentin und Landesfachkoordinatorin für Deutsch am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg. 2021 wurde sie an der Universität Augsburg im Fach Didaktik der deutschen Sprache und Literatur habilitiert. Seit 2022 ist sie Professorin für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Greifswald.


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