From Soft Robotics to Soft Prosthetics

Basierend auf einem vom Menschen inspirierten mechatronischen Design und der entsprechenden technischen Umsetzung eines zentralen Nervensystems, gemeinsam „Soft-Robotics“ genannt, ist eine völlig neue Generation von Robotern in der Lage, bereits leichteste Kontakte zu erkennen, diese zu verarbeiten und in Millisekundenschnelle durch ein künstliches Reflex­system entsprechend auf sie zu reagieren. Hierauf basierend werden nun neuartige, intelligente und auch kostengünstige Soft-Prothesen erstmals möglich. Diese feinfühligen Prothesen, welche beispielsweise über Brain-Machine Interfaces oder EMG-Sensoren (Elektromyographie) gesteuert werden, könnten durch ihre integrierte Intelligenz fehlende Autonomie im Alltag zunehmend wieder herstellen. 

Professor Dr.-Ing. Sami Haddadin ist Leiter des Instituts für Regelungstechnik an der Leibniz-Universität Hannover. Er hat an der Technischen Universität München sowie an der Ludwig-Maximilians-Universität München Elektrotechnik, Informatik und Technology Management studiert. Seine Promotion „Safe Robots; Approaching Asimov‘s 1st Law“ hat er 2011 mit summa cum laude an der Rheinisch-Westfälisch Technischen Hochschule Aachen abgeschlossen. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Mensch-Roboter-Interaktion, Roboterlernen, Neuroprothetik und Sicherheit in der Robotik. 2011 war er Gastwissenschaftler an der Stanford University und bis 2013 wissenschaftlicher Berater der Willow Garage, Inc., Palo Alto. Bis 2014 war er Wissenschaftlicher Koordinator der „Human-Centered Robotics“-Gruppe und Themenleiter „Terrestrische Assistenzsysteme“ am Robotik und Mechatronik-Zentrum des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Er wurde 2015 mit dem IEEE/RAS Early Career Award, dem RSS Early Career Spotlight sowie dem Alfried-Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer ausgezeichnet. 

Moderation: Tilman Witte


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