Gemalte Schnappschüsse. Christoffer Wilhelm Eckersberg und die Gattung des Genres

Mit Christoffer Wilhelm Eckersberg (1783-1853) nimmt das sogenannte Goldene Zeitalter der dänischen Malerei seinen Ausgang. Jahrzehntelang als Professor an der Kopenhagener Akademie wirkend, hat Eckersberg eine ganze Künstlergeneration mit seiner forcierten Wirklichkeitssicht maßgeblich geprägt. Obgleich er in der Gattung der Genremalerei nicht kontinuierlich tätig war, gelang es ihm, dieser neue Aspekte abzugewinnen. Eine Gruppe besonders gewagter, schnappschussartiger Kompositionen, die zum Teil mit Eckersbergs Perspektivstudien in Verbindung stehen, verdeutlicht nicht nur den unmittelbaren Zugriff auf das Sichtbare, sondern offenbart darüber hinaus seine Reflexion über die Bedingungen des Sehens.

Nach dem Kunstgeschichtsstudium an der Freien Universität und der Humboldt-Universität in Berlin war Markus Bertsch als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kunsthistorischen Seminar der Universität Jena tätig. 2009 wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Ausstellungskurator an die Hamburger Kunsthalle. Von 2012 bis 2014 war Markus Bertsch Direktor des Mittelrhein-Museums in Koblenz, ehe er 2014 an die Hamburger Kunsthalle zurückkehrte. Dort ist er als Leiter der Sammlung des 19. Jahrhunderts tätig und hat zuletzt 2016 die Ausstellung Eckersberg. Faszination Wirklichkeit kuratiert.

Moderation: Christoph Müller


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