Menschen, Cyborgs und (humanoide) Roboter. Herausforderungen für Autonomie und Verantwortung

In absehbarer Zukunft werden Menschen enge und funktional wie mental dauerhafte physische Verbindungen mit intelligenten Maschinen eingehen. Ihre Gehirne werden mit hinreichend effi­zienter Technologie ausgestattet sein, um ihre kognitive Fortentwicklung weit stärker den Maßgaben einer technologischen als den Regeln der biologischen Evolution zu überantworten. Sie werden maschinenähnlicher. Zur gleichen Zeit werden Fortschritte in Robotik, Artificial Intelligence, Neuro- und Ingenieurswissenschaften die Produktion intelligenter Maschinen ermöglichen, die zunehmend Funktionen unabhängigen, nicht prognostizierbaren Entscheidens in unserer Lebenswelt übernehmen. Sie werden menschenähnlicher. Was bedeutet diese doppelte Konvergenz für unsere Begriffe von Autonomie und Verantwortung? Und für „Autonomie und Verantwortung“ künftiger Roboter? Werden wir diese traditionellen Grundbestimmungen menschlicher Würde und irgendwann die damit verbundene Macht mit ihnen teilen müssen?

Reinhard Merkel studierte Rechtswissenschaft, Philosophie und Literaturwissenschaft in Heidelberg und München. Nach zwei juristischen Staatsexamina, Promotion und Habilitation war er Professor an den Universitäten Bielefeld und Rostock; seit April 2000 hat er den Lehrstuhl für Strafrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Hamburg inne. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Dogmatik des Strafrechts, rechtsphilosophische Grundlagenforschung, Theorien der Gerechtigkeit, Ethik und Recht der Medizin und der Neurowissenschaften sowie die Philosophie des Völkerrechts von Krieg und Frieden. Er ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“ und des Deutschen Ethikrats. Im Studienjahr 2013/2014 war Professor Dr. Reinhard Merkel Senior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg.

Moderation: Robert Görsch

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