Nudging: Manipulative Bevormundung oder autonomiefördernde Hilfestellung?

Versehentlich auf „Zustimmen“ geklickt? Das unliebsame Abo noch immer nicht gekündigt und sich bei der Portionsgröße am Buffet völlig überschätzt? In unserem Alltag, so belegen Studien aus der Verhaltenspsychologie und -ökonomie, handeln wir nicht immer völlig rational und unterliegen besonders in komplexen und ungewohnten Situationen zuweilen systematischen Verzerrungen und Fehlern in unserem Entscheidungsprozess. Durch einfache „Tricks“ sog. Nudges, wie der Veränderung der physischen Umwelt oder der Veränderung einer Voreinstellung, kann das Verhalten von Individuen beeinflusst und laut Vertreter*innen eines Libertären Paternalismus zum „Besseren“ gewendet werden. Im Rahmen des Vortrages wird diskutiert, inwieweit wir beim Nudging von bevormundender Manipulation sprechen können und ob und inwieweit Nudging ein freies und selbstbestimmtes Handeln zulässt oder sogar fördert.

Birthe Frenzel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Greifswalder Institut für Philosophie im Arbeitsbereich Praktische Philosophie. Im Rahmen eines Promotionsstipendiums des Evangelischen Studienwerks Villigst arbeitete sie zum Thema Nudging und Paternalismus im Kontext der Umweltsorge. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die ethische Diskussion zur Anwendung von Nudges sowie Fragen der Klima- und Zukunftsethik. 
 
Moderation: Wiebke Mohr MMSc. 

 


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