Schreibrausch / Schreibkrise

Schreibrausch und Schreibkrise sind – oft stilisierte und topisch überhöhte  – Begleitnarrative literarischer Textproduktion: Während in der Krise gar nichts mehr geht und das Papier entsetzlich leer bleibt, füllen sich die Seiten in der Ekstase des Rausches fast wie von selbst. Was prima vista als barer Gegensatz erscheinen mag, hängt näher betrachtet vielleicht doch enger zusammen. Mit Blick auf Wolfgang Koeppen wie auch weitere Autorinnen und Autoren soll deshalb Interferenzen zwischen Rausch und Krise nachgegangen werden. Magnus Wieland gibt einen Einblick in die Ausstellung „Schreibrausch“, die im Frühjahr 2017 im Zürcher Museum Strauhof zu sehen war. Raimund Fellinger berichtet aus seiner Arbeit als Lektor (u. a. von Thomas Bernhard und Peter Handke) und widmet sich dem „Fall“ Wolfgang Koeppen. Studierende des Instituts für Deutsche Philologie lesen aus Typoskripten und Notizen von Wolfgang Koeppen.

Magnus Wieland studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Zürich. Er promovierte mit einer Arbeit über Jean Paul und hat zudem einen Master of Advanced Studies in Bibliotheks- und Informationswissenschaften. Seit 2011 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern und war zuletzt Mitkurator der Ausstellung „Schreibrausch“ im Zürcher Literaturmuseum Strauhof (Februar-Mai 2017).

Raimund Fellinger nahm nach dem Studium der Germanistik, Linguistik und Politikwissenschaft im Jahre 1979 seine Tätigkeit als Lektor im Suhrkamp Verlag auf. 1980 übernahm er die Verantwortung für die edition suhrkamp. Seit 2006 ist er Cheflektor des Suhrkamp Verlages und seit 2010 ebenso des Insel Verlages. Er ist Mitglied im Vorstand der Internationalen Wolfgang Koeppen Gesellschaft und seit 2012 Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald.

Moderation: Professor Dr. Eckhard Schumacher und Andrea Werner B. A.
Lesung: Dustin Matthes B. A. und Philipp Nobis B. A.


Zurück zur Mediathek