Sprache queeren. Sprachliche Identitätskonstruktionen jenseits von Cisnormativität

Dass es mehr als zwei Geschlechter gibt, kann in Deutschland spätestens seit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts 2017 für einen dritten Geschlechtseintrag als Tatsache gelten. Der sprachliche Umgang mit mehr als zwei Geschlechtern wirft jedoch viele Fragen auf, die viel mehr als Sternchen in Personenbezeichnungen betreffen: welche Pronomen eignen sich für die nichtbinäre Referenz, wie geht man mit der Zweigeschlechtlichkeit des Vornamensystems um und wie soll man geschlechtersensible Formen eigentlich flektieren? Der Vortrag gibt Einblicke in den Sprachgebrauch jenseits von Zweigeschlechtlichkeit.

Miriam Lind studierte Germanistik und vergleichende Sprachwissenschaft an den Universitäten Potsdam, Tromsø und Mainz und promovierte 2018 mit einer Arbeit zum Namenwechsel transgeschlechtlicher Menschen. Sie arbeitete mehrere Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich Humandifferenzierung an der Universität Mainz zu sprachlichen Praktiken der Dehumanisierung und Anthropomorphisierung. Seit 2023 leitet sie an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder eine Emmy Noether-Gruppe zu Posthumanistischer Linguistik.

Moderation: Professorin Dr. Theresa Heyd (Greifswald)


Zurück zur Mediathek