Wandel in Kontinuität. Die Reformation als Transformation

Die Reformation wird gerne als „Bruch“ mit dem Mittelalter dargestellt. Tatsächlich passt die Vorstellung von einer Transformation viel besser: Die reformatorische Frömmigkeit griff Bestrebungen des späten Mittelalters zur Verinnerlichung auf, sie intensivierte das verbreitete Engagement von Laien und sie stärkte die schon vorhandenen Tendenzen zur Dezentralisierung. All diese Momente standen im späten Mittelalter in starker Konkurrenz zu gegenläufigen Tendenzen – durch die Reformation wurden sie mit einem eigenen Schub versehen.

Volker Leppin hat in Marburg, Jerusalem und Heidelberg evangelische Theologie studiert. Promotion und Habilitation erfolgten in Heidelberg. Nach einem Lehrauftrag in Zürich und einer Lehrstuhlvertretung in Frankfurt am Main war er von 2000 bis 2010 Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und ist seit 2010 Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte an der Evg.-Theol. Fakultät Tübingen sowie Direktor des Instituts für Spätmittelalter und Reformation. Er ist ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften. Er ist Präsident des Mediävistenverbandes und Vorsitzender des Theologischen Arbeitskreises für reformationsgeschichtliche Forschung sowie des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen.

Begrüßung: Dr. Christian Suhm
Moderation: Professor Dr. Thomas K. Kuhn


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