Zbigniew Herberts Figuren des Europäischen

Öffentlicher Abendvortrag

Der 1998 verstorbene polnische Lyriker Zbigniew Herbert hat seit den 1960er Jahren, damals unter dem Titel „Ein Barbar im Garten“, eine Reihe von Europaessays geschrieben. Darin entwirft er aus einer für diese Zeit ungewöhnlichen polnischen Perspektive ein ganz eigenes, historisch und kulturell begründetes Europa. Europa, das ist ihm vor allem Selbst-Relativierung durch den Vergleich. Die Essays über die Akropolis, die Insel Samos, die Etrusker, die Höhle von Lascaux, die Katharer oder die schottische Insel Iona entwerfen Europa auch als ein ästhetisches, ein schönes Zeichen. Der Pole Herbert nimmt sein (damals politisch geteiltes) Europa als schön wahr und animiert die Leser dazu, für dieses Vaterland Europa heimatliche Gefühle zu entwickeln.

Walter Koschmal wurde 1952 in Plattingen geboren und besetzt derzeit den Lehrstuhl für Slawische Philologie an der Universität Regensburg. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift für Slawische Philologie. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen neben der Vergleichenden Slawischen Literaturwissenschaft und den Slawischen Literaturen im deutschsprachigen Raum auch das Slawische Drama und Theater sowie die sorbische Literatur und Kultur.

Moderation: Professor Dr. Alexander Wöll


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