Der König und die Bibel Zur Geschichte der Übersetzung des Alten Testaments

Öffentlicher Abendvortrag

„Da wir nun diesen und allen Juden in der Welt wie auch den späteren Generationen eine Gunst erweisen wollen, haben wir beschlossen, dass euer Gesetz aus dem bei euch gebräuchlichen Hebräischen ins Griechische übersetzt wird, damit sich auch dieses in unserer Bibliothek bei den anderen königlichen Büchern befinde.“ Der hellenistische König Ägyptens, Ptolemaios II. Philadelphos, soll diesen Satz in einem Erlass geschrieben haben, den der griechische Autor Aristeas überliefert. Bei ihm und weiteren Autoren wird die Geschichte der Übersetzung des Alten Testaments wiedergegeben. Ihr nachzugehen und die divergenten Traditionen der dazu berichteten Geschichten zu verstehen und sie zu deuten ist Ziel des Vortrags.

Kai Brodersen (* 1958 in Tübingen) ist Präsident der Universität Erfurt und dort Inhaber des Lehrstuhls für Antike Kultur. Er habilitierte sich 1995 mit einer Arbeit zur antiken Geographie („Terra Cognita: Studien zur römischen Raumerfassung“). In weiteren Forschungen widmete er sich vor allem der griechischen und römischen Historio­graphie, antiken Inschriften, Orakeln und Wundertexten sowie der Wirtschafts- und Wirkungsgeschichte der Antike. Als Visiting Senior Research Fellow am St. John‘s College, Oxford, erarbeitete Brodersen 2007/08 eine kritische Neu­edition der „Römischen Geschichte“ des Appian.

Moderation: Professor Dr. Stefan Beyerle


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