Die Heilbarkeit des Hodgkin-Lymphoms: eine Erfolgsgeschichte der Krebsmedizin

Öffentlicher Abendvortrag

Vor 170 Jahren beschrieb Thomas Hodgkin eine Erkrankung der Lymphknoten und der Milz, von der er damals schon glaubte, dass sie nicht durch Tuberkulose oder Syphilis, den damaligen häufigsten Todesursachen, hervorgerufen würde. Die Erkrankung verläuft tödlich innerhalb von 5 Jahren, wenn sie nicht früh erkannt und richtig behandelt wird. Heute im Jahre 2008 können wir 90% der Patienten mit einem Hodgkin Lymphom - selbst in fortgeschrittenen Stadien - heilen. Die zukünftigen Bestrebungen gehen dahin, eine möglichst wenig toxische, aber dennoch hochwirksame Therapie zu geben, die maßgeschneidert für den einzelnen Patienten gegeben wird, indem wir eine Response-adaptierte (PET-gesteuert und risikogerechte Risikofaktoren nach dem Internationalen Prognose-Score) Therapie-Strategie anstreben. Dies wird erreicht durch eine reduzierte Chemotherapie und eine in Dosis und Feldgrösse minimale Radiotherapie. Die Zukunft der Behandlungsstrategien bei diesem B-Zell-Lymphom liegt in der gezielten molekularen Therapie, die sich gegen die den Tumor verursachenden aberranten Signalwege richtet.   

Volker Diehl (*1938) war von 1983 bis zu seiner Pensionierung 2003 Direktor der Klinik I für Innere Medizin an der Universität zu Köln. Er ist Ehrenvorsitzender der Deutschen Hodgkin Studiengruppe, die er 1978 gründete und bis 2007 leitete. Für seine Forschungen zu Morbus Hodgkin, als deren Resultat sich die Heilbarkeit dieses Lymphknotenkrebses dramatisch verbesserte, erhielt Professor Diehl 2001 den „Johann Georg Zimmermann-Preis für Krebsforschung“.

Moderation: Professor Dr. Christian A. Schmidt


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