Genome Editing. Greifswalder Perspektiven auf Eingriffe in Mensch und Natur

Workshop

Techniken des Genome Editing haben in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung durchlaufen, die die Biowissenschaften revolutionieren wird. Mit Hilfe der molekularen Genschere CRISPR/Cas lässt sich das Erbgut von Menschen, Tieren und Pflanzen so präzise und einfach verändern wie nie zuvor.  Experten zufolge ist die neue „Genchirurgie“ zudem kostengünstig und hat gegenüber früheren gen-technologischen Verfahren den Vorteil, keine Spuren im veränderten Erbgut zu hinterlassen. Kein Wunder, dass mit ihr sowohl hochfliegende Pläne als auch tiefgreifende Befürchtungen einhergehen. Und in der Tat hat das Genome Editing zwei Seiten: Einerseits eröffnet es beispielsweise die Aussicht, krankheitsverursachende Genmutationen zu korrigieren und neue spezifische Therapien zu finden. Andererseits könnten Szenarien von grundlegend verändertem Leben schon bald Realität werden. Dem enormen Potenzial für die Biotechnologie, die Pflanzen- und Tierzüchtung sowie für die Schädlingsbekämpfung stehen weitreichende ethische, soziale und rechtliche Fragen gegenüber. Darf man mittels Genome Editing etwa in die menschliche Keimbahn eingreifen, sodass Genveränderungen in die nächste Generation weitergegeben werden? Darf man das Genom unerwünschter Arten wie der Malariamücke Anopheles so verändern, dass diese ausstürben?

Mit diesen beiden Fragen ist die Weite des Themenspektrums skizziert, das im Workshop erörtert werden soll. Sein Ziel ist es, Greifswalder Wissenschaftler/innen aus unterschiedlichen Fachrichtungen miteinander ins Gespräch zu bringen und ihnen dabei einen Überblick über die empirischen und 
ethischen Aspekte einer Technologie zu verschaffen, von der wir mit Sicherheit noch sehr oft hören werden.

Wissenschaftliche Leitung: Dr. Jens Peter Brune, Professor Dr. Dr. Martin Gorke, Juniorprofessorin Dr. Dr. Sabine Salloch (alle Greifswald)

Kontakt
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald 
D - 17487 Greifswald 
Dipl.-Psych. Julia Henke
Telefon +49 (0) 3834 / 86 - 19029 
Telefax +49 (0) 3834 / 86 - 19005 
julia.henke@wiko-greifswald.de 

Der interdisziplinäre Workshop des Departments für Ethik, Theorie und Geschichte der Lebenswissenschaften (DETGeLWi) wird gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen. 

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