Einerseits durchlöchert die Globalisierung politische Grenzen. Es hat den Anschein, als verlöre der Raum seine politische Bedeutung. Eine grenzenlose Weltgesellschaft kündigt sich an, in welcher sich Weltpolitik vor allem als Weltinnenpolitik abspielt. Andererseits haben politische Grenzen eine neue Schärfe erworben, für Migranten beispielsweise. Wie lassen sich diese Widersprüche erklären? Oder sind es gar keine Widersprüche? Wir brauchen eine neue Theorie politischer Grenzen, nicht zuletzt, um Grenzen-Konflikte besser erkennen und mildern zu können.
Wilfried von Bredow (*1944 auf Schloß Heinrichsdorf) ist Professor für Politikwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg. Seine Forschungen widmen sich einem breiten Themenspektrum mit den Schwerpunkten Internationale Beziehungen und Sicherheitspolitik.
Derzeit ist Wilfried von Bredow Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg und forscht zum Thema „Der Bedeutungs- und
Funktionswandel politischer Grenzen“.
Moderation: Professor Dr. Hubertus Buchstein