In den letzten Jahren wurde in der onkologischen Forschung eine Vielzahl sogenannter „targeted therapies“ entwickelt, die sich durch hervorragende Wirksamkeit bei vielen Tumoren auszeichnen, aber auch hohe Kosten mit sich bringen. Um zu vermeiden, dass eine sehr teure Therapie bei Patienten eingesetzt wird, die keinerlei oder nur geringen Nutzen erwarten können, sollen mithilfe der Pharmakogenomik diejenigen Patienten identifiziert werden, bei denen eine entsprechende Therapie am ehesten zum Erfolg führen wird. Der Vortrag soll aufzeigen, inwieweit diese sachgerechte Kombination zwischen Diagnostik und Therapie aus ökonomischer Sicht vertretbar ist und welchen Einfluss die Pharmakogenomik auf die Arzneimitteltherapie und -entwicklung hat und in Zukunft haben wird.
Thomas Szucs ist Professor für Pharmakologie und Pharmaökonomie an der Universität Mailand. Er ist Kodirektor des European Center of Pharmaceutical Medicine in Basel und leitet den Arbeitsbereich Medizinische Ökonomie am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich.
Moderation: Professor Dr. Steffen Fleßa