2025 war das erste Jahr seit langem, in dem die globale Oberflächentemperatur um mehr als 1,5 Grad höher lag als im vorindustriellen Zeitraum. Zwar gerät die Temperaturentwicklung jetzt nicht aus den Fugen, aber die Welt bewegt sich fast unaufhaltsam auf eine globale Erwärmung von dauerhaft mehr als 1,5 Grad hin. Es ist auch nicht realistisch zu erwarten, dass sie später im 21. Jahrhundert wieder unter 1,5 Grad gesenkt werden kann. Dies ist ein Ergebnis aktueller sozialwissenschaftlicher und klimaphysikalischer Forschung. 1,5 Grad als politisches Ziel scheinen aber politisch unverrückbar zu sein, unabhängig vom wissenschaftlich festgestellten Realisierungsvermögen.
Jochem Marotzke ist Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und Honorarprofessor an der Universität Hamburg. Er forscht zu Klimavariabilität, Klimawandel und insbesondere zur Rolle der Ozeane. Er ist Co-Sprecher im Hamburger Exzellenzcluster „Klima, Klimawandel und Gesellschaft“ und war zweimal Koordinierender Leitautor des „Weltklimarats“ IPCC. Er ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech. Im Jahr 2009 erhielt er die Fridtjof-Nansen-Medaille der Europäischen Geowissenschaftlichen Union.
Moderation: Professor Dr. Thomas Klinger
Quo vadis, 1,5-Grad-Ziel?
Fokus: ERDE, UMWELT & KLIMA
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