Sámi cultures, Sámi challenges. Provenance research, struggle for minority rights and future perspectives

Podiumsdiskussion
Foto aus dem Film Eatnameamet – Our silent struggle © Anssi Kömi

Die Sámi sind die Ureinwohner Nordeuropas, deren Sprachen einen eigenen Zweig innerhalb der finnisch-ugrischen Sprachen bilden. Ihr Siedlungsgebiet, Sápmi, erstreckt sich über den Norden von Norwegen, Schweden, Finnland und die russische Kola-Halbinsel. Die Rechte der Sámi auf ihr Siedlungsgebiet und ihre Kultur wurden historisch wenig beachtet, und die Sámi litten unter der Unterdrückungs- und Assimilationspolitik der Staaten. Die Gründungen der saamischen Parlamente in Norwegen, Schweden und Finnland gelten als wichtige Schritte zur politischen Repräsentation der nordischen Urbevölkerung. Dieses Jahr feiert das saamische Parlament, Sametinget, in Schweden sein 30-jähriges Bestehen, während das finnische Pendant dieses Jahr seinen 50. Geburtstag feiert – ein guter Anlass für den Nordischen Klang, 2023 einen saamischen Schwerpunkt zu präsentieren.

Das Podiumsgespräch thematisiert historische und aktuelle Aspekte des Kampfes der Sámi um ihre Rechte und schließt insbesondere für die Identifikation der Sámi wichtige Themen wie die Bewahrung des kulturellen Erbes, den Schutz vor Assimilationspolitik und den Umgang mit den Herausforderungen der Klimakatastrophe mit ein. Zum Auftakt der Veranstaltung wird Eeva-Kristiina Nylander vom Museum Europäischer Kulturen in Berlin Einblicke in ihre Arbeit geben.

Das Museum Europäischer Kulturen beherbergt eine der wichtigsten Sámi-Sammlungen außerhalb Nordeuropas. Die meisten Gegenstände wurden im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert in die Sammlung eingebracht, in einer Zeit, die die indigenen saamischen Gemeinschaften als die Hochzeit des intra-europäischen Kolonialismus mit dazugehöriger Unterdrückung durch die norwegischen/schwedischen/finnischen/russischen Mehrheiten betrachten. Seit dem 1. Dezember 2022 wird die Sammlung u.a. zusammen mit Sámi-Forschenden, -Kunstschaffenden und anderen Fachleuten in dem Projekt „Die saamische Sammlung am Museum Europäischer Kulturen. Ein multiperspektivischer Ansatz zur Provenienzforschung“ näher erschlossen. Das international wegweisende und netzwerkbildende Vorhaben wird vom Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste unterstützt.

Eeva-Kristiina Nylander wird von ihrer Arbeit an diesem Projekt aber auch über Grundfragen der Provenienzforschung und Rückgabe saamischer Kulturgüter berichten. Im Anschluss an ihren Vortrag wird sich Dr. Nylander an dem Podiumsgespräch beteiligen. Weitere Teilnehmende sind Paul Kirschstein, der sich in seiner Doktorarbeit an der Universität Greifswald mit dem Bau des Alta-Staudamms in Nordnorwegen in den 70er Jahren und der daraus entstandenen saamischen Protestbewegung beschäftigt, sowie die Sámi-Aktivistin  und Produzentin des Films „Eatnameamet – Our silent struggle“ Emmi Nuorgam. Moderiert wird das Panel von Dr. Solveig Wang, die am Lehrstuhl für Nordische Geschichte an dem Projekt „Mission vor der Kolonialisierung – Eine Neubewertung des religiösen Kontakts in Grönland und Sápmi zwischen 1000 und 1700“ mitarbeitet.

Moderation: Dr. Solveig Marie Wang

-------

Zugang zum virtuellen Hörsaal des Kollegs

Organisatorische Hinweise 
Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg versucht, diese Veranstaltung auch live als Zoom-Meeting bereitzustellen, in dem sich Zuschauende über den Chat schriftlich beteiligen können.

  • Wir freuen uns, wenn Sie bei der Einwahl in Zoom Ihren Klarnamen angeben. Selbstverständlich können Sie an der Veranstaltung auch unter einem Pseudonym teilnehmen.
  • Eine Liste aller Teilnehmenden ist für alle Beteiligten während der gesamten Veranstaltung einsehbar.
  • Während des Vortrages sind die Mikrofone der Zuschauenden alle automatisch stumm geschaltet, um keine störenden Hintergrundgeräusche zu erzeugen. Die Kamera der Zuschauenden kann gern von Ihnen während des Vortrages angeschaltet werden.
  • Während der gesamten Veranstaltung können Wortmeldungen bzw. Fragen schriftlich im Chat gestellt werden.

Aufzeichnung 
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet, um sie für die Mediathek des Kollegs zu nutzen. In der Aufzeichnung wird nur der/die Vortragende, dessen/deren Präsentation sowie der Moderator/die Moderatorin zu hören bzw. zu sehen sein. Chatbeiträge werden nicht aufgezeichnet. Ein „REC“-Zeichen am Bildrand informiert die Teilnehmenden. Sobald alle Beteiligten an der Aufzeichnung der Nutzung zugestimmt haben und alle Nutzungsrechte vorliegen, wird die Aufzeichnung auch in der Mediathek zu finden sein.

Ähnliche Veranstaltungen


Zurück zu allen Veranstaltungen