Unter, vor und auf dem Gletscher – die eiszeitliche Prägung von Mecklenburg-Vorpommern

Öffentlicher Abendvortrag
Bildnachweis: Birth of an Unusual Planetary System (Artist Concept); NASA/JPL-Caltech

Nur Zugereisten und Unaufmerksamen mag das Landschaftsbild Mecklenburg-Vorpommerns als flach und eintönig erscheinen. Dabei reflektieren markante Hügelketten, zahlreiche große Seen, verschlungene Küstenlinien und ausgedehnte Flusstäler mit großen Mooren eine eiszeitliche Prägung der Landschaft durch Gletscher und ihre Schmelzwässer. Aus geologischer Perspektive können diese Landschaften noch immer als jung bezeichnet werden. Landschaftsprägend waren nicht nur der Zeitraum der Inlandvergletscherung, sondern auch die Jahrtausende des Gletscherzerfalls und der frühen Nacheiszeit mit großen Stauseen und Dünenfeldern. Nicht zuletzt prägten fast 6.000 Jahre menschlicher Landnutzung das heutige Landschaftsbild. Der Geograph Sebastian Lorenz beschreibt in seinem Vortrag die Grundzüge der nacheiszeitlichen Landschaftsentwicklung anhand zahlreicher Beispiele aus Quartärgeologie, Bodenkunde und Archäologie.

Sebastian Lorenz obliegt seit 2010 mit einer einjährigen Unterbrechung die Leitung des Labors am Lehrstuhl Physische Geographie am Institut für Geographie und Geologie der Universität Greifswald. Nach einem Studium der Geographie an der Universität Greifswald war er in verschiedenen Analytiklabors in Stendal, an der  Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Greifswald beschäftigt. 
2007 promovierte er im Fachgebiet Geoökologie mit einem Thema zur Gewässernetzentwicklung im Bereich der Pommerschen Eisrandlage Mecklenburgs. Neben den landschaftsgeschichtlichen Fragestellungen liegen seine weiteren Interessen bei der Archäologie, der Feldornithologie und dem Naturschutz.

Moderation: Professor Dr. Martin Meschede


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