Wissenschaft im Zwielicht der Öffentlichkeit: Kommerzialisierung, Agnotologie und populistische Wissenschaftsleugnung & Philosophie in der Wissenschaft: Was will und kann sie leisten?

Öffentliche Veranstaltung mit Livestream
Professor Dr. Martin Carrier und Professorin Dr. Marie I. Kaiser (Fotos: privat)

Die frühere Wissenschaftsgläubigkeit ist der Skepsis von Teilen der Öffentlichkeit gegenüber praxisrelevanten Bereichen der Wissenschaft gewichen. Dahinter steckt zum Teil berechtigte Kritik an der Verfasstheit des Wissenschaftssystems, zum Teil aber auch Unkenntnis und bewusste Irreführung. Die Frage lautet entsprechend, wo die Forschung selbst besser werden muss und wo die Wissenschaft nur besser kommunizieren muss, was sie tut. In der erstgenannten Hinsicht untersuche ich Formen einer methodologischen Qualitätskontrolle, mit Blick auf populistische Wissenschaftsleugnung identifiziere ich methodologische Irrgänge, deren Aufdeckung Teil der Wissenschaftskommunikation werden sollte.

Martin Carrier ist Professor für Wissenschaftsphilosophie an der Universität Bielefeld. Sein hauptsächliches Arbeitsgebiet in den vergangenen Jahren ist das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft, darunter anwendungsorientierte Forschung, wissenschaftliche Politikberatung und sogenannte verantwortungsvolle Forschung. Martin Carrier war im akademischen Jahr 2014/15 Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg. 
 
Die Wissenschaftsphilosophie will verstehen, wie Wissenschaft funktioniert, wie z. B. Phänomene erklärt, Daten ausgewertet und neue wissenschaftliche Begriffe geformt werden. Um das zu tun, müssen Philosoph*innen manchmal in die Wissenschaft eintauchen und aus ihr heraus über sie reflektieren. Dieser Vortrag beleuchtet die Chancen, aber auch die Herausforderungen, die dadurch entstehen. Wenn Philosophie in der Wissenschaft stattfindet, kann sie empirisch sehr fruchtbar sein und einen wichtigen Beitrag zur Lösung wissenschaftlicher Probleme leisten. Sie ist aber auch in Gefahr, zu speziell und möglicherweise irrelevant für die Beantwortung philosophischer Fragen zu werden.

Marie I. Kaiser ist Professorin für Wissenschaftsphilosophie an der Universität Bielefeld. Sie studierte Philosophie und Biologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und promovierte 2012 in Philosophie an der Universität zu Köln. In ihrer Forschung arbeitet sie stark interdisziplinär und beschäftigt sich mit Themen wie reduktive Erklärung, Mechanismen, kausale Modelle, Individualisierung, Umwelt, ökologische Nische und Methoden der Wissenschaftsphilosophie. Seit 2019 ist sie außerdem Prorektorin für Personalentwicklung und Gleichstellung an der Universität Bielefeld.

Begrüßung: Dr. Michael Schöner
Moderation: Tobias Surborg M. A.

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Zugang zum virtuellen Hörsaal des Kollegs

Organisatorische Hinweise zur Digital Lecture
Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg bietet diese Veranstaltung auch live als Zoom-Meeting an, in dem sich Zuschauende über den Chat schriftlich beteiligen können.

  • Wir freuen uns, wenn Sie bei der Einwahl in Zoom Ihren Klarnamen angeben. Selbstverständlich können Sie an der Veranstaltung auch unter einem Pseudonym teilnehmen.
  • Eine Liste aller Teilnehmenden ist für alle Beteiligten während der gesamten Veranstaltung einsehbar.
  • Während des Vortrages sind die Mikrofone der Zuschauenden alle automatisch stumm geschaltet, um keine störenden Hintergrundgeräusche zu erzeugen. Die Kamera der Zuschauenden kann gern von Ihnen während des Vortrages angeschaltet werden.
  • Während der gesamten Veranstaltung können Wortmeldungen bzw. Fragen schriftlich im Chat gestellt werden.

Aufzeichnung der Digital Lecture
Die Digital Lecture wird aufgezeichnet, um sie für die Mediathek des Kollegs zu nutzen. In der Aufzeichnung wird nur der/die Vortragende, dessen/deren Präsentation sowie der Moderator/die Moderatorin zu hören bzw. zu sehen sein. Video-, Audio oder Chatbeiträge werden nicht aufgezeichnet. Ein „REC“-Zeichen am Bildrand informiert die Teilnehmenden.

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